BONN (dpa-AFX) - Stromausfälle sind in Deutschland seltener geworden. Wie die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn mitteilte, bekam 2019 jeder Haushalt und jede Firma im Durchschnitt 12,2 Minuten keinen Strom wegen Versorgungsunterbrechungen. Der bundesweite Durchschnittsausfall war damit 1,71 Minuten kürzer als 2018. Als die Regulierungsbehörde mit der Publikation der Statistik im Jahr 2006 begann, dauerte es im Durchschnitt 21,53 Minuten, also fast doppelt so lang wie zuletzt, bis das Licht wieder brannte.

Die Situation war in den Bundesländern unterschiedlich - in Berlin lag der Durchschnittswert im vergangenen Jahr bei rund 34 Minuten und im Saarland nur bei 7. Der Negativ-Spitzenwert der Bundeshauptstadt liegt an einem Vorfall im Februar 2019 im Stadtteil Köpenick, wo bei Bauarbeiten Leitungen durchtrennt wurden und daraufhin mehr als 30 000 Haushalte und 2000 Betriebe etwa 30 Stunden ohne Licht, Heizung und Festnetztelefon auskommen mussten. Außer solchen Unfällen sind auch Blitzeinschläge in Umspannwerken ein Grund für Stromausfälle.

Netzagenturchef Jochen Homann zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung. "Die Stromversorgung in Deutschland war auch 2019 sehr zuverlässig", erklärte er. "Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität."

Der Bundesverband Erneuerbare Energien reagierte ebenfalls positiv. "Das ist ein gutes Zeichen für den Strommarkt, der immer mehr auf den erneuerbaren Energien fußt", sagte Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Verbandes. Die Daten zeigten, dass die Angst vor einem Blackout unberechtigt seien. 2019 machten Ökoenergien 42 Prozent der hiesigen Stromversorgung aus./wdw/DP/jha