BERLIN (Dow Jones)--Der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick hat auch dank der Übernahme von Eon-Aktivitäten sein bisher erfolgreichstes Geschäftsjahr hingelegt. Im Jahr der Corona-Krise kletterte der Umsatz um über 60 Prozent auf 1,114 Milliarden Euro und überstieg damit erstmals in der Firmengeschichte die Milliarden-Marke, wie das Unternehmen mitteilte. Der bereinigte Gewinn vor Steuern (EBITDA) verdoppelte sich nahezu von 28 auf 50 Millionen Euro.

Größter Wachstumstreiber war nach eigenen Angaben die Übernahme des deutschen Heizstromgeschäfts von Eon. Der DAX-Konzern hatte im Zuge des RWE-Deals rund 260.000 Heizstrom-Kunden mit rund 355.000 Stromlieferverträgen abgegeben. Die Abspaltung war eine Auflage der EU-Kommission, damit Eon Innogy übernehmen darf. Lichtblick stieg 2020 damit nach eigenen Angaben zum fünftgrößten Stromanbieter in Deutschland auf.

So kletterte die Zahl der Kundenverträge um über 50 Prozent auf eine Million. Das Unternehmen konnte aber auch auf den eigenen Absatzkanälen zulegen. Dabei setzte Lichtblick mit 4,5 Terrawattstunden rund 80 Prozent mehr Ökostrom ab als 2019. Der Gasabsatz blieb trotz der coronabedingten Verwerfungen im Markt mit 1,6 Terrawattstunden nahezu stabil. "Auch in den ersten Monaten 2021 verzeichnen wir stark wachsende Kundenzahlen", betonte Constantin Eis, gemeinsam mit Enno Wolf einer der beiden geschäftsführenden Direktoren.

Lichtblick will bis 2025 mit der Direktvermarktung von Erneuerbaren aus eigenen Anlagen über sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) bis zu einem Fünftel seines Stromabsatzes decken. So plant das Unternehmen ab 2022, Strom aus acht deutschen Solarparks mit einer Leistung von 43 Megawatt zu beziehen. Dazu hat der Lichtblick-Mutterkonzern Eneco ein PPA mit der Enerparc-Tochter Sunnic Lighthouse abgeschlossen. Weitere Liefervertrags-Abschlüsse sollen in den kommenden Monaten folgen.

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April 19, 2021 05:30 ET (09:30 GMT)