COTTBUS (dpa-AFX) - Bei einem beschleunigten Kohleausstieg verlangt der Deutsche Gewerkschaftsbund von der Politik Einsatz für gut bezahlte neue Jobs. "Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie Kurs hält, den Strukturwandel flächendeckend mit der Verankerung von guter Arbeit im Revier verbindet und die Auszahlung der Strukturförderung zeitlich anpasst", mahnte der DGB-Bezirkschef Berlin-Brandenburg, Christian Hoßbach. Neue Arbeitsplätze müssten tariflich bezahlt, mitbestimmt und sozial abgesichert sein.

Hoßbach äußerte sich vor Beratungen mit den Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU), an diesem Mittwoch. Die künftige Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, den bisher bis spätestens 2038 vorgesehenen Ausstieg aus der Kohle idealerweise schon auf 2030 vorzuziehen. Dafür sollen erneuerbare Energien schleunigst ausgebaut und viele neue Gaskraftwerke errichtet werden. Den betroffenen Regionen werden Hilfen versprochen.

Anne Neuendorf, stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, forderte: "Die Vergabe der Strukturstärkungsmittel in Sachsen und Brandenburg muss transparent und unter klaren Kriterien erfolgen." Die Gewerkschaften wollten aktiv mitgestalten. Die Kolleginnen und Kollegen im Revier hätten sehr gute Ideen, wie der Wandel vor Ort vorangetrieben werden könne, erklärte Neuendorf./vsr/DP/eas