BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Eon geht davon aus, dass die Entschädigungszahlungen im Zusammenhang mit dem endgültigen Atomausstieg 2022 noch in diesem Jahr fließen. "Wenn alles so läuft, wie es sich andeutet, dann sind wir auch ziemlich zuversichtlich, dass das Ganze innerhalb von 2021 abgewickelt werden kann", sagte der designierte Konzernchef Leonhard Birnbaum anlässlich der Jahresbilanz.

Das Bundeskabinett hat am Mittwochvormittag der Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrags zur Regelung der Entschädigungszahlung zugestimmt. Eon werde mit der Unterzeichnung "kurzfristig" folgen, voraussichtlich "in den nächsten Tagen", betonte Birnbaum. Vereinbart hatte der Bund mit den Energiekonzernen Vattenfall, Eon, RWE und ENBW Ausgleichszahlungen in Höhe von bis zu 2,609 Milliarden Euro. Davon sollen 42,5 Millionen Euro an die Eon-Atomtochter Preussenelektra sowie weitere 181 Millionen Euro für die noch verbleibende Betriebszeit der Eon-Kernkraftwerke fließen.

Einen früheren Atomausstieg schloss der DAX-Konzern zugleich aus. "Wir werden versuchen, unsere Anlagen bis zum kalendarischen Ende ihrer Lebenszeit maximal auszulasten", sagte Birnbaum. Ob ein Kernkraftwerk wenige Tage vor Ende 2022 abgeschaltet werde, hänge dann sehr von der Preisentwicklung ab. Die Eon-Tochter Preussenelektra führt derzeit noch das niedersächsische AKW Grohnde (bis Jahresende), Isar II in Niederbayern (bis Ende 2022) und Brokdorf in Schleswig-Holstein (bis Jahresende).

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/err

(END) Dow Jones Newswires

March 24, 2021 06:49 ET (10:49 GMT)