FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energiekonzern Eon will das Ruhrgebiet mit grünem Wasserstoff versorgen. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen durch das Projekt "H2.Ruhr" im Rahmen einer europäischen Partnerschaft der deutschen Industrie-Region ab dem Jahr 2032 bis zu 80.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr zur Verfügung stehen. Das hierzu notwendige regionale Wasserstoff-Pipelinenetz soll bis 2032 stehen.

Die für die Herstellung des Wasserstoffs notwendige Energie soll durch Solar- und Windkraftanlagen in Italien und Spanien von den Stromkonzernen Enel und Iberdrola geliefert werden, so Eon. Geplant ist, ab 2024 in Spanien produziertes Ammoniak per Schiff zu importieren. Das Ammoniak soll in Deutschland zwischengespeichert, wieder zu Wasserstoff umgewandelt oder an Kunden direkt geliefert werden. Zudem soll aus Italien stammender grüner Strom zur direkten Wasserstofferzeugung eingesetzt werden. Bis 2025 soll hierzu ein Elektrolyseur mit einer Startkapazität von 20 Megawatt aufgebaut werden.

"Grüner Wasserstoff ist die einzige wirklich nachhaltige Option zur Dekarbonisierung der Industrie", so Eon-CEO Leonhard Birnbaum. "Was wir brauchen, sind starke paneuropäische Partnerschaften und leistungsfähige Lieferketten, die jetzt etabliert werden müssen."

Eon rechnet im Ruhrgebiet künftig mit einem Anstieg der Wasserstoff-Nachfrage von derzeit jährlich 17 auf bis zu 150 Terrawattstunden im Jahr 2050.

Das H2.Ruhr-Projekt ist Teil der CEO Alliance, in der zwölf europäische Konzerne gemeinsame Klimaschutzprojekte vorantreiben wollen, und steht laut Mitteilung unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Fördermitteln und einer Prüfung der europäischen Kartellbehörde.

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October 25, 2021 10:30 ET (14:30 GMT)