FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Eon hat sich ambitionierte mittel- und langfristige Investitions- und Wachstumsziele gesetzt. Der Konzern will im Zeitraum 2022 bis 2026 rund 27 Milliarden Euro investieren. Die Investitionen sollen zu 85 bis 90 Prozent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein.

Rund 22 Milliarden Euro sollen in den fünf Jahren in den Ausbau der Energienetze investiert werden (2021: etwa 3,5 Milliarden Euro), teilte der Konzern in einer Mitteilung zu seinem Kapitalmarkttag mit. Dabei sollen 2 Milliarden Euro in die Digitalisierung fließen. Der Beitrag des Geschäftsbereichs zum Ergebnis soll laut Mitteilung um 3 bis 4 Prozent jährlich zulegen.

Weitere 5 Milliarden Euro sollen in den Geschäftsbereich Kundenlösungen fließen (2021: etwa 1,0 Milliarde Euro). Die Erträge im Energievertrieb sollen um jährlich 3 bis 6 Prozent ansteigen. "Digitalisierung ist auch hier der entscheidende Faktor", so Patrick Lammers, Eon-Vorstand für das Kundenlösungsgeschäft.

Finanziert werden soll dies auch durch Verkäufe von Portfolio-Aktivitäten sowie durch Partnerschaften. Eon will in den kommenden fünf Jahren hierdurch etwa 2 bis 4 Milliarden Euro erlösen.

"Eon startet jetzt eine umfassende Wachstums- und Investitionsoffensive für den Aufbau einer CO2-freien, digitalen Energiewelt", so Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum. "2030 wird Eon größer und grüner, digitaler und diverser sein."


   Eon hält an Verschuldungsziel fest 

An seinem angestrebten Verschuldungsfaktor hält Eon indessen fest. Das in Essen ansässige Unternehmen hatte sich zuletzt optimistisch gezeigt, den angepeilten Verschuldungsfaktor von 4,8 bis 5,2 bereits in diesem Jahr zu erreichen. Laut Geschäftsbericht 2020 wird mittelfristig eine Verringerung des Verschuldungsfaktors auf rund 5 angestrebt. Ende Dezember lag die Kennzahl, die das Verhältnis der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung zum bereinigten EBITDA angibt, bei 5,9. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung sank zuletzt auf 37,2 Milliarden Euro, gegenüber 40,7 Milliarden zu Jahresende 2020.

Wachstumspotenzial sieht Eon auch im Bereich Wasserstoff. Hier sollen die Aktivitäten unter Rückgriff auf Projekt-Partnerschaften "deutlich ausgeweitet" werden. Als Beispiel führt der Konzern das Ende Oktober vorgestellte Projekt "H2.Ruhr" zum Aufbau eines Wasserstoff-Pipelinenetzes im Ruhrgebiet an. Im Rahmen einer europäischen Partnerschaft mit den Stromkonzernen Enel und Iberdrola soll der deutschen Industrie-Region ab dem Jahr 2032 bis zu 80.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr zur Verfügung stehen, hatte Eon hierzu im Oktober mitgeteilt.


   Ergebniswachstum von jährlich 4 Prozent angestrebt 

Wie Eon bereits am Vorabend per Adhoc-Meldung mitgeteilt hat, soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Kerngeschäft, also ohne die Kernkraft-Tochter Preussenelektra, jährlich um durchschnittlich 4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro im Jahr 2026 steigen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird in dem Zieljahr bei 0,90 Euro gesehen, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8 bis 10 Prozent entspräche.

Die Dividendenpolitik, die einen Anstieg der Dividende von bis zu 5 Prozent im Jahr vorsieht, wird zudem bis 2026 verlängert. Auch danach soll es hier ein weiteres Wachstum geben. Für das laufende Jahr sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,49 Euro bekommen und damit 2 Cent mehr als im Vorjahr.

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November 23, 2021 01:00 ET (06:00 GMT)