BERLIN (Dow Jones)--Für die Energiewende im Heizsektor sollte laut einer Studie des Energieversogers Eon auch Wasserstoff zum Einsatz kommen. Eine Dekarbonisierung des Gebäudesektors nur über strombasierte Lösungen sei nicht realistisch und verlagere die Kosten in vielen Fällen auf einkommensschwache Haushalte, wie aus der gemeinsamen Modellierung des DAX-Konzerns mit den Stadtwerken Essen hervorgeht. Die kostengünstigste und sozial ausgewogenste Variante sei es, bestehende Gasnetze künftig für den Transport von grünem Gas zu nutzen.

Die Unternehmen haben für ihre Studie auf Basis der Datenplattform DigiKoo einen digitalen Zwilling der Stadt Essen erstellt und mit dessen Hilfe fünf Szenarien zur Wärmeversorgung der Zukunft durchgespielt. Dazu gehörten die Umstellung auf Wärmepumpen, die zusätzliche Verdichtung des Fernwärmenetzes, der Einsatz direkter elektrischer Raumheizungen, die Verwendung von Hybridwärmepumpen sowie die allmähliche Umstellung auf Wasserstoff im bestehenden Erdgasnetz. Laut Eon sei es die letzte Variante, die sowohl den Geldbeutel der Bürger schone als auch zur Erreichung der Klimaziele führe.

"Nur mit einer deutlichen CO2-Reduktion im Wärmesektor erreichen wir unsere Klimaziele", erklärte Eon-Vorstand Leonhard Birnbaum. Eon als größter deutscher Stromverteilnetzbetreiber will selbst schrittweise Wasserstoff in das Energiesystem bringen. Dafür brauche es entsprechende politische Rahmenbedingungen, "beispielsweise in Form einer Quote für klimaneutrale Gase", betonte Birnbaum.

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January 21, 2021 05:30 ET (10:30 GMT)