Klimaschutz und Konjunkturbelebung
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E.ON SE: E.ON plant zusätzliche Infrastruktur-Investitionen für Klimaschutz und
Konjunkturbelebung
12.05.2020 / 07:00
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E.ON plant zusätzliche Infrastruktur-Investitionen für Klimaschutz und
Konjunkturbelebung
* Konzern kündigt 500 Millionen Euro zusätzlicher Investitionen für die
klimafreundliche Modernisierung von Energieinfrastrukturen an.
* CEO Teyssen fordert die sofortige Begrenzung der EEG-Umlage ab 2021 auf
höchstens 5 ct/kWh und die weitgehende Streichung der Stromsteuer als
Pflichtteil eines Konjunkturprogramms zur Bekämpfung der Corona-Krise.
* Robustes Quartal unterstreicht Resilienz: Bereinigtes EBIT auch durch
innogy-Übernahme auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert, bereinigter
Konzernüberschuss liegt mit gut 690 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau.
* Corona-Folgen für Energiewirtschaft nach dem ersten Quartal noch nicht
vollumfänglich zu beurteilen.
Das Essener Energieunternehmen E.ON setzt in der aktuellen Pandemie ein Zeichen
für eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft und erhöht seine Investitionen in
klimafreundliche, moderne Energieinfrastrukturen, um die grüne Energiewende in
Deutschland und Europa mit seinen Kunden kraftvoll voranzutreiben. Das
Quartalsergebnis konnte E.ON vor allem aufgrund der Übernahme von innogy
gegenüber dem Vorjahr steigern. Das erste Quartal zeigt nur begrenzte,
pandemieabhängige Effekte, die wirtschaftlichen Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie auf das Unternehmen lassen sich aber nach dem ersten Quartal
insgesamt noch nicht verlässlich einschätzen.
Der Vorstandsvorsitzende der E.ON SE, Johannes Teyssen, betonte, E.ON werde
trotz Corona-Krise weiterhin mit aller Kraft gegen den Klimawandel und für eine
modernes, kundenfreundliches und klimaverträgliches Energiesystem kämpfen. Das
auch in langjährigen Vergleichen ungewöhnlich warme und trockene erste Quartal,
das auch das E.ON-Ergebnis insbesondere im saisonalen Erdgas- und Wärmegeschäft
besonders in Deutschland, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien spürbar
belastet hat, sei ein weiterer Hinweis, dass der Klimawandel voranschreite. Er
bekräftigte die eigenen Investitionen in kritische Infrastruktur für die
Energiewende und kündigte außerdem an, darüber hinaus weitere 500 Millionen
Euro für ein besseres Energiesystem mit Kundenprojekten für den Klimaschutz zu
mobilisieren. "Wir wollen jetzt unseren Beitrag für den Wiederaufbau der
Wirtschaft nach der Krise leisten. Mit unseren Kunden sehen wir interessante
und vielversprechende Projekte im Bereich der Digitalwirtschaft und der
Elektromobilität, die wir zusätzlich unterstützen wollen. Wir halten
insbesondere die schnellere umweltgerechte Modernisierung der
Energieinfrastrukturen für besonders geeignet, um Klimafreundlichkeit mit neuen
lokalen Arbeitsplätzen zu verbinden. Für solche Zukunftsthemen beabsichtigen
wir, zusätzlich zu unseren bereits geplanten Investitionen mittelfristig noch
einmal eine halbe Milliarde Euro zu mobilisieren", so Teyssen.
Gleichzeitig zeigte sich Teyssen besorgt über zusätzliche Belastungen
insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen und
Handwerksbetrieben in der Corona-Krise: "Die Regierung hat im Zusammenhang mit
der Einführung des auch von uns unterstützten CO2-Preises in allen Sektoren die
Entlastung der Kosten von grünem Strom um mindestens 1,5 Cent pro
Kilowattstunde (ct/kWh) auf dann nur noch rund 5 ct/kWh versprochen." Im
Gefolge der Corona-Krise droht nun im Gegenteil eine Explosion der
EEG-Umlagekosten auf möglicherweise bis zu 8 ct/kWh. Ursachen sind fallende
fossile Großhandelspreise, eine pandemiebedingt in diesem Jahr massiv gefallene
Stromnachfrage sowie in diesem Frühjahr eine Rekordeinspeisung aus Wind- und
Solarparks. Eine dadurch veranlasste deutliche Erhöhung der Strompreise im
Frühjahr 2021 würde aber jeden Aufschwung gerade des ohnehin gebeutelten
Gewerbes abwürgen. "Daher muss die Politik jetzt ihren Worten kraftvolle Taten
folgen lassen," so Teyssen weiter. "Fünf ist hierbei die magische Zahl: Die
EEG-Umlage sollte am besten ganz wegfallen, muss aber mindestens durch eine
Mitfinanzierung der Zusatzkosten über den Bundeshaushalt auf höchstens 5 ct/kWh
dauerhaft begrenzt werden. Zusätzlich brauchen wir eine Senkung der in
Deutschland unnötig hohen Stromsteuer auf den europäischen Zielsatz von 0,05
ct/kWh. Gemeinsam mit unseren zusätzlichen 500 Millionen Euro
Investitionsmitteln kann so ein Gesamtpaket entstehen, das Kunden entlastet und
zu einem nachhaltigen Aufschwung beiträgt."
Über die Mitfinanzierung von klimafreundlichem Grünstrom habe die Politik ein
exzellentes Instrument, um in der Fläche den konjunkturellen Aufschwung zu
beflügeln und gleichzeitig den Klimaschutz voranzubringen. "Über die von uns
vorgeschlagenen Maßnahmen schafft dies in der Fläche eine spürbare Entlastung
für Wirtschaft und Gesellschaft", so Teyssen. "Damit würde außerdem ein starker
Impuls zur schnelleren Elektrifizierung insbesondere im Verkehrs- und im
Wärmesektor gesetzt. Die von uns allen erhoffte schnelle Erholung der
Wirtschaft kann gemeinsam mit der bereits entschiedenen, schrittweisen
Besteuerung aller fossilen Brennstoffe die Gegenfinanzierung sichern."
Außerdem forderte Teyssen einen Ruck in den Planungs- und Genehmigungsverfahren
gerade auch bei den regionalen Energieinfrastrukturen und der Modernisierung
von Städten und Gemeinden. "Vorrang und Vorfahrt für eine klimafreundliche
Investitionsoffensive," forderte Teyssen. Es müsse eine zeitliche Höchstgrenze
für solche Verfahren geben, Verfahren sollten konsequent beschleunigt und
digitalisiert werden. Auch liebgewonnene Beteiligungs- und Klagerechte,
darunter das Verbandsklagerecht, müssten in Frage gestellt, mindestens aber
dauerhaft auf ein sinnvolles Maß begrenzt werden. Entwicklungen wie rund um das
Tesla-Projekt bei Berlin, aber auch bei vielen dringend erforderlichen
Netzausbauten und Modernisierungsprojekten sprächen eine deutliche Sprache.
"Zukunft schaffen, nicht verhindern und verzögern - das muss die Richtung nach
Corona sein. Es muss jetzt darum gehen, Genehmigungsverfahren mit allen Mitteln
zu beschleunigen. Nach der Wiedervereinigung hatten wir einen solchen Mut,
leider nur für kurze Zeit. Jetzt brauchen wir nach den gewaltigen Schäden der
Pandemie und den noch größeren möglichen Schäden des ungebremsten Klimawandels
noch viel mehr Mut für dauerhafte Reformen. Kein Netzmodernisierungs- oder
Klimaprojekt darf länger als drei Jahre in der Genehmigung hängen. Hier können
wir aus der Corona-Krise lernen, indem wir auch Anhörungsverfahren
digitalisieren und Verwaltungsprozesse durch Online-Technologien schneller
gestalten", so Teyssen.
Starker Anstieg von Umsatz und Ergebnis durch innogy-Übernahme
CFO Marc Spieker präsentierte ein operativ solides erstes Quartal. Der
Konzernumsatz von E.ON erhöhte sich in den ersten drei Monaten des laufenden
Geschäftsjahres von 9,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 17,7
Milliarden Euro. Der Umsatz im Netzbereich betrug 4,7 Milliarden Euro und stieg
damit um 2,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr an. Dieser strukturelle
Effekt ist insbesondere auf die Einbeziehung der innogy-Aktivitäten, vor allem
in Deutschland, zurückzuführen. Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld
Kundenlösungen legten um 7,5 Milliarden Euro auf rund 14,4 Milliarden Euro zu.
Auch dieser Anstieg ergibt sich im Wesentlichen aus der Einbeziehung von innogy
- insbesondere in Deutschland, Großbritannien sowie den Niederlanden und
Belgien.
Im Geschäftsfeld Energienetze lag das bereinigte EBIT mit rund 1,1 Milliarden
Euro um 0,4 Milliarden Euro über dem Vorjahresniveau. Grund hierfür war
insbesondere die Einbeziehung der innogy-Aktivitäten, vor allem in Deutschland.
Im Bereich Kundenlösungen stieg das bereinigte EBIT um 75 Millionen Euro
gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf jetzt 300 Millionen Euro. Fast alle nun
enthaltenen innogy-Geschäfte trugen dazu erstmals bei - insbesondere in
Deutschland sowie in den Niederlanden und Belgien.
Das Ergebnis im Kerngeschäft wurde im ersten Quartal von der
überdurchschnittlich warmen Witterung besonders in Deutschland, Großbritannien
und Schweden mit einem niedrigen dreistelligen Millionen Euro-Betrag spürbar
belastet. Die Corona-bedingten Auswirkungen auf das Geschäft lassen sich an den
Zahlen des ersten Quartals, das lediglich in den letzten drei Wochen von den
Lockdown-Maßnahmen in Europa betroffen war, nur eingeschränkt beurteilen. Sie
resultierten aus dem Abverkauf von ursprünglich für Kunden beschafften
Strommengen zu deutlich niedrigeren aktuellen Großhandelspreisen in Folge der
Corona-Verwerfungen an den Energiemärkten. Diese Maßnahmen wurden im März und
April zügig umgesetzt, betreffen das erste Quartal aber erst mit geringen
Kosten. Damit stellt sich der Konzern bereits jetzt auf den heute
einschätzbaren, niedrigeren Kundenbedarf für das Gesamtjahr neu ein, die
Folgequartale werden von entsprechenden Risiken entlastet. E.ON rechnet in
diesem Zusammenhang zum jetzigen Zeitpunkt mit einer Belastung im hohen
zweistelligen Millionen-Euro-Bereich für das Gesamtjahr.
Im Nicht-Kerngeschäft verzeichnete E.ON einen deutlichen Ergebnisanstieg, der
vor allem auf höhere Vermarktungspreise von PreussenElektra zurückzuführen ist.
Durch höhere Aufwendungen für Reststrommengen wurde dies teilweise kompensiert.
In Summe lag das bereinigte EBIT für den Konzern mit knapp 1,5 Milliarden Euro
um 285 Millionen über dem Vorjahreswert. Der bereinigte Konzernüberschuss lag
entsprechend mit 691 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 650
Millionen Euro.
Hoher Anteil regulierter Geschäfte
Zur hohen Resilienz des Geschäftes von E.ON trägt bei, dass über 80 Prozent des
Ergebnisses aus regulierten Geschäften kommen. Diese bilden auch den
Schwerpunkt der Investitionen des Unternehmens. In den ersten drei Monaten 2020
lagen die Investitionen im Kerngeschäft und für den Konzern insgesamt deutlich
über dem Vorjahresniveau. Der Löwenanteil ging in das Geschäftsfeld
Energienetze. Dort hat E.ON die Investitionen gegenüber dem Vorjahreswert auf
575 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Darüber hinaus trugen höhere
Investitionen für Neuanschlüsse sowie Ersatz- und Modernisierungsmaßnahmen zum
Anstieg bei.
Ausblick bestätigt
E.ONs Geschäftsmodell sei grundsätzlich zwar nicht gegen jede Krise gefeit,
aber aufgrund des gewählten Fokus auf Energieinfrastruktur und
Endkundenbedürfnisse sehr resilient, betonte Spieker. Das Unternehmen beobachte
natürlich die Risiken aus der Covid-19-Pandemie sehr genau. Wegen der hohen
Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie und deren Folgen könne es
derzeit nur begrenzte Aussagen zum weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020
geben.
Unter Berücksichtigung der heute bereits absehbaren Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie geht E.ON davon aus, dass die für das Jahr 2020
prognostizierten Bandbreiten von 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro für das bereinigte
Konzern-EBIT und 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro für den bereinigten
Konzernüberschuss erreicht werden. Dies beinhaltet jedoch nicht im weiteren
Jahresverlauf noch mögliche, aber heute nicht ausreichend sicher beurteilbare
Risiken aus der COVID-19 Pandemie.
Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der
Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren
Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und
Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die
tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der
Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die
E.ON SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige
zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder
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