Es werde bei der seit Jahren Verluste schreibenden Innogy-Tochter npower einen erheblichen Stellenabbau geben, erklärte ein E.ON-Sprecher am Freitag. Zahlen nannte der Konzern zunächst nicht. Die britische Gewerkschaft UNISON bezifferte den Jobabbau auf rund 4500. "Wir wissen, dass die heutigen Ankündigungen keine guten Nachrichten für die meisten unserer Mitarbeiter bei npower sind. Aber wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern in den kommenden Monaten bewusst", sagte E.ON-Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum.

E.ON - RESTRUKTURIERUNG IN UK KOSTET 500 MIO PFUND

Innogy war es über Jahre nicht gelungen, das britische Vertriebsgeschäft auf Kurs zu bringen. Npower liefen die Kunden davon, hinzu kamen Abrechnungsprobleme. E.ON-Chef Johannes Teyssen hatte angekündigt, nach einer Übernahme bei Verlustbringern nicht lange zu fackeln. Der Konzern habe für Restrukturierungen einen Aufwand von 500 Millionen britischen Pfund einkalkuliert, wodurch das kombinierte Geschäft auf der Insel ab 2022 schwarze Zahlen schreiben soll. Das Ergebnis (Ebit) solle dort von da an mindestens bei 100 Millionen Pfund liegen.

Der E.ON-Konzern fuhr in den ersten neun Monaten einen operativen Gewinn (ber. Ebit) von 2,2 Milliarden Euro ein - sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. E.ON hob seine Prognosen an und erwartet nun für 2019 ein bereinigtes Ebit von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro nach bislang angepeilten 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro.