E.ON SE: Zeitenwende für die Energieversorgung

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E.ON SE: Zeitenwende für die Energieversorgung

16.03.2022 / 07:00
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   E.ON: Zeitenwende für die Energieversorgung

   * CEO Birnbaum: Kurzfristig Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit
   sicherstellen. Langfristig Energieabhängigkeit reduzieren,
   Wasserstoff und Erneuerbare Energien massiv ausbauen

   * Bereinigtes EBITDA des Konzerns steigt in 2021 auf rund 7,9
   Milliarden Euro, bereinigter Konzernüberschuss steigt um 53
   Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro

   * E.ON's Geschäftsmodell treibt Energiewende. 2021 97 Prozent
   Taxonomy Compliance bei Investitionen. 2022 Investitionen 5,3
   Milliarden Euro, 27 Milliarden Euro bis 2026
E.ON CEO Leonhard Birnbaum hat bei der heutigen Bilanzpressekonferenz des
Unternehmens den Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt. "Der
Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein schlimmer Rückfall in dunkle Zeiten.
Wir verurteilen Krieg und Gewalt und stehen voll hinter den Sanktionen der
Europäischen Union. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine,
die jetzt unter Krieg und Flucht leiden."

Birnbaum betonte gleichzeitig, dass E.ON nicht nur kurzfristige humanitäre
Hilfe in Millionenhöhe leiste, sondern auch Verantwortung übernehme, um
gemeinsam die Weichenstellungen für eine zukünftige Energieversorgung
Europas vorzunehmen. "Der Krieg zeigt schmerzlich: Wir stehen vor der
langfristigen Aufgabe, die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu
verringern. Darauf haben wir auch Antworten. Europa braucht eine
Diversifikation seiner Energieimporte. Dazu zählt LNG ebenso wie
Wasserstoff. Und der eingeschlagene Weg der grünen Energiewende muss jetzt
noch konsequenter umgesetzt werden."

Kurzfristig aber gelte es, die Sicherheit der Energieversorgung in den
nächsten zwei Jahren aufrecht zu erhalten. Birnbaum: "Wir müssen auch die
Bezahlbarkeit von Energie garantieren. Für Haushalte ebenso wie für die
Industrie. Hier gibt es keine einfachen Lösungen, wir dürfen uns hier auch
keine moralisch überhöhten Positionen leisten, wenn wir den Industrie- und
Wirtschaftsstandort nicht gefährden wollen. Daher begrüße ich die besonnenen
Vorgehensweisen der deutschen Bundesregierung."

Ergebnis 2021 übertrifft Erwartungen

Die Geschäftsentwicklung des Unternehmens verlief 2021 trotz eines
turbulenten Marktumfeldes und im zweiten Jahr der COVID-Pandemie weiterhin
sehr gut. CFO Marc Spieker stellte fest: "E.ON hat erfolgreich und oberhalb
der Erwartungen abgeschlossen und damit das finanzielle Fundament für
künftiges Wachstum weiter gestärkt."

Im Jahresvergleich hat E.ON das bereinigte Konzern-EBITDA um 1 Milliarde
Euro deutlich auf 7,9 Milliarden Euro gesteigert. Wachstumstreiber war auf
der einen Seite das Kundenlösungsgeschäft. Hier stieg das EBITDA um 45
Prozent auf 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr, unter anderem
aufgrund der erfolgreichen Umstrukturierung des britischen Geschäfts. Zu
einem zentralen Wachstumsbereich wird außerdem zunehmend das Geschäft mit
Energy Infrastructure Solutions, der ein EBITDA von 480 Millionen Euro
erwirtschaftete, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Geschäftsbereich Future
Energy Home, der unter anderem Solaranlagen mit Batteriespeicher anbietet,
verzeichnet ebenfalls eine steigende Nachfrage: Die Zahl der installierten
Anlagen stieg in nur einem Jahr von 100.000 auf 125.000. Das Konzernergebnis
wurde zusätzlich auch durch das Nicht-Kerngeschäft positiv beeinflusst: Hier
trug eine besonders hohe Auslastung der Kraftwerke und das aktuelle
Preisniveau auf der Absatzseite insbesondere im vierten Quartal bei. Das
Ergebnis im Bereich Energienetze wurde hauptsächlich durch positive
Witterungseffekte, das Ausbleiben negativer Auswirkungen der Pandemie und
erwartete regulatorische Entwicklungen im deutschen Geschäft geprägt.

E.ON trotzt steigenden Energiepreisen in 2021

Die Ergebnisauswirkungen der zunehmend extremen Situation auf dem
Energiemarkt im zweiten Halbjahr 2021 sind für E.ON überschaubar. Im
Energienetzgeschäft führten höheren Kosten für Netzverluste in Schweden,
in
Zentral- und Mitteleuropa zu einer vorübergehenden Belastung. Dieser wird
durch Regulierungsmechanismen in den betroffenen Ländern über mehrere Jahre
hinweg wieder aufgeholt werden. Im Kundenlösungsgeschäft verfolgt E.ON einen
bewusst konservativen Beschaffungs-Ansatz für alle Energieabsatzmärkte und
hat deshalb die außergewöhnliche Situation an den Rohstoffmärkten mit einem
nur geringen negativen Ergebniseffekt gut überstanden.

Verschuldung sinkt deutlich

Der bereinigte Jahresüberschuss lag 2021 bei 2,5 Milliarden Euro, das sind
53 Prozent mehr als 2020 und 100 Millionen Euro mehr als das obere Ende der
im Herbst angehobenen Prognose. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung sank
im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 um fast 2 Milliarden Euro auf 38,8
Milliarden Euro. Die Verbesserung der wirtschaftlichen Nettoverschuldung ist
hauptsächlich auf den Rückgang der Pensionsrückstellungen
zurückzuführen.
Dank des starken Ergebnisses im Geschäftsjahr 2021 und der Reduktion der
wirtschaftlichen Nettoverschuldung hat E.ON bereits jetzt einen
Verschuldungsfaktor von 4,9 erreicht und liegt damit innerhalb des Ziels vom
4,8 bis 5,2-fachen des EBITDA für ein starkes BBB/Baa-Rating.

Nachhaltigkeit im Zentrum der Strategie

CFO Marc Spieker hob zudem hervor, dass E.ON erhebliche Fortschritte bei der
Erreichung der Nachhaltigkeitsziele gemacht habe. "Wir haben die
CO2-Emissionen
unserer Kunden mit modernsten Energielösungen erneut um 107 Millionen Tonnen
reduziert. Unsere eigenen Kohlenstoffemissionen 2021 sanken auf 9,4
Millionen Tonnen. Wir sind zudem als Vorreiter für ökologisches
Trassenmanagement Partner der Vereinten Nationen geworden und lassen unter
13.000 Kilometern Hochspannungsleitungen wertvolle Biotope entstehen."

Investitionen unterstützen Energiewende in Europa

E.ON hatte bei der Vorstellung seiner Wachstumsstrategie im November
angekündigt, die Investitionen deutlich zu erhöhen, um das Gewinnwachstum zu
beschleunigen. Für 2022 plant E.ON mit Investitionen in Höhe von 5,3
Milliarden Euro, bis 2026 werden es in Summe 27 Milliarden Euro sein. Mehr
als drei Viertel dieser Investitionen werden in Energienetze fließen. Ein
weiterer zweistelliger Prozentsatz ist für Energieinfrastrukturlösungen
vorgesehen.

Spieker: "Im abgelaufenen Geschäftsjahr stimmten 97 Prozent unserer
förderfähigen Investitionen mit der EU-Taxonomie überein. Unsere
Investitionen ebnen so den Weg in eine grüne Energiezukunft und unterstützen
die politischen Ziele gegen den Klimawandel. E.ON ist der mit Abstand größte
deutsche Emittent für grüne Unternehmensanleihen."

Einleitung von strategischen Bestandsaufnahmen

Im Einklang mit seiner Strategie überprüft E.ON kontinuierlich sein
Portfolio, um seine strategische Agenda von Nachhaltigkeit, Digitalisierung
und Wachstum voranzutreiben. In diesem Zusammenhang hat E.ON beschlossen,
den Prozess zur Untersuchung strategischer Optionen für das
Fernwärmegeschäft in Norrköping und Örebro in Schweden einzuleiten,
einschließlich der Möglichkeit einer Veräußerung. Die anderen
Fernwärmegeschäfte von E.ON sind nicht Teil dieser Prüfung. E.ON leitet
zudem einen Prozess ein, um die Möglichkeit zu prüfen, einen Co-Investor zu
finden, der das Wachstum des Breitbandinfrastrukturgeschäfts von Westenergie
unterstützt. Es ist offen, ob diese Überprüfungen zu Transaktionen führen
werden, und E.ON wird zu gegebener Zeit weitere Informationen zur Verfügung
stellen.

Ausblick unter Vorbehalt der weiteren Kriegsfolgen

Den Ausblick auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 stellte E.ON unter
den Vorbehalt, dass die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Krieges in
der Ukraine auf die Geschäftsentwicklung von E.ON und auf wesentliche
Kennzahlen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig abschätzbar sind.

E.ON erwartet unter diesen Voraussetzungen für das Jahr 2022 ein EBITDA von
7,6 bis 7,8 Milliarden Euro. Spieker betonte, dass dies trotz des Wegfalls
der Ergebnisbeiträge der Kernenergie in allererster Linie durch ein
signifikantes organisches Wachstum im Kerngeschäft erreicht werden soll.
Zudem will E.ON rund 400 Millionen Euro an weiteren Synergien im
Zusammenhang mit der innogy-Transaktion realisieren. Diese Ergebnisprognose
enthält dabei noch keine Maßnahmen zur Portfoliooptimierung. E.ON hatte im
November 2021 angekündigt, Veräußerungen im Wert von 2 bis 4 Milliarden Euro
durchzuführen, um das Wachstum des Geschäfts bis 2026 zu finanzieren, vor
allem durch kleinere Portfolioanpassungen.

Für den bereinigten Konzernüberschuss rechnet Spieker mit einer Spanne von
2,3 bis 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2022, was einem Gewinn je Aktie von 88
bis 96 Cent entspricht. Er bestätigte auch den Dividendenvorschlag für 2021
von 49 Cent pro Aktie und das Ziel, die Dividende bis 2026 jährlich um bis
zu 5 Prozent zu erhöhen.

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der
Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren
Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und
Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die
tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung
der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen
abweichen. Die E.ON SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei
Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an
zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.


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                   Stuttgart; Freiverkehr in Tradegate Exchange
   EQS News ID:    1303539



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