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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von RWE haben ihre Position als zweitbester Dax-Wert des laufenden Jahres lobenden Worten der Bank Goldman Sachs gefestigt. Mit plus 3,4 Prozent auf 26,79 Euro näherten sich die Papiere am Montag nicht nur dem aktuell schwächelnden Spitzenreiter Adidas, sondern liefen auch den Papieren des Branchenkonkurrenten Eon weiter davon. Bei 26,80 Euro erreichten die RWE-Anteile sogar den höchsten Stand seit Ende 2014.

Aus Sicht des Goldman-Sachs-Experten Alberto Gandolfi ist mit aktuell gut 41 Prozent Jahresplus das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht. RWE gehe aus dem Deal mit Eon als einer der führenden Erneuerbare-Energien-Konzerne hervor. Dies könne nach dem Abschluss in diesem Monat nicht länger ignoriert werden, so der Experte. Sein Kursziel liegt nun bei 35 Euro.

RWE steht vor einem großen Umbruch seines Geschäftsmodells. Der Konzern will das Netz- und Vertriebsgeschäft seiner bisherigen Tochter Innogy an den Konkurrenten Eon abgeben. Im Gegenzug sollen alle erneuerbaren Energien von Eon und Innogy an RWE gehen. Der Braunkohleverstromer würde dadurch zu einem der größten Produzenten von grünem Strom in Europa. Noch hat die EU-Kommission diesen Milliardendeal aber nicht komplett genehmigt.

Bereits in den vergangenen beiden Woche hatten positive Analystenkommentare die Aktien von RWE angetrieben. So schrieb Analyst Martin Tessier von Mainfirst, dass die Papiere des Versorgers auch nach der zuletzt starken Kursentwicklung noch deutliches Potenzial bis 30 Euro hätten. Tessier verwies auf den Dividendenspielraum und eine Bewertung der Anteilsscheine, die dem Beitrag Erneuerbarer Energien ab 2020 nicht gerecht werde.

Auch Analyst Peter Crampton von der britischen Investmentbank Barclays rechnet mit einer weiterhin positiven Entwicklung der Aktien. Crampton erhöhte sein Kursziel jüngst von 27 auf 30 Euro und sieht die Papiere weiter als "Top Pick". Sein positives Urteil fußt auf gesunkenen Nettoverschuldung und verbesserten Ausgleichszahlungen für den Ausstieg aus der Kohleförderung.

Ingo Becker von der Investmentbank Kepler Cheuvreux dagegen sieht den Netzbetreiber Eon skeptischer. Die Eon-Papiere legten aktuell zwar moderat zu, notieren aber 2019 anders als RWE im Minus./la/ag/mis

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