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FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Fusions- und Übernahmekarussell bei den deutschen Energieversorgern dreht sich weiter - und für die Aktienkurse geht es immer höher hinaus. Davon profitierten am Mittwoch vor allem der Kraftwerksbetreiber Uniper , an dem der finnische Branchenvertreter Fortum interessiert sein soll, sowie Uniper-Großaktionär Eon . Doch auch die Papiere von RWE und von deren Ökostromtochter Innogy setzten ihre jüngste Klettertour fort.

Uniper-Titel sprangen am Mittwochnachmittag bis auf 18,300 Euro hoch. Damit waren sie so teuer wie noch nie seit dem Börsengang im vergangenen September. Kurz vor Börsenschluss behaupteten die Aktien ein Plus von 3,66 Prozent auf 17,290 Euro, was immer noch für den ersten Platz im MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ausreichte. Eon rückten nach einem kurzzeitigen Sprung auf den höchsten Stand seit September bei 7,888 Euro um 3,62 Prozent auf 7,845 Euro vor und eroberten die Dax-Spitze .

KREISE: FORTUM WILL UNIPER KOMPLETT ÜBERNEHMEN

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, will Fortum zunächst den 47-Prozent-Anteil von Eon an Uniper übernehmen. Geplant sei dann aber die vollständige Übernahme des an der Börse gut 6 Milliarden Euro schweren Energieunternehmens.

Das sei eine positive Nachricht für Eon, sagte Experte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Nachdem RWE auch immer wieder als Interessent genannt worden sei, "kommt nun eine weitere Adresse hinzu", die den Verkaufspreis in die Höhe treiben könnte. Eon hatte vergangenes Jahr das konventionelle Kraftwerks-Geschäft in Uniper ausgelagert und an die Börse gebracht. Seine verbliebene Minderheitsbeteiligung will Eon von 2018 an verkaufen, um mit den Einnahmen seine Schulden weiter abzubauen.

STUDIEN SCHÜREN WIEDER SPEKULATIONEN UM RWE-TOCHTER UNIPER

Bei RWE rückte Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank die jüngsten Spekulationen um einen Verkauf der Tochter Innogy in den Fokus, auf die die RWE-Aktie positiv reagiert habe. Zuvor hatte laut Börsianern schon eine Studie der spanischen Großbank Santander für Fantasie gesorgt. Analyst Oscar Najar gehe davon aus, dass die Essener ernsthaft darüber nachdenken, sich von ihrem Anteil von 77 Prozent an der Ökostrom-Tochter zu trennen. Spekulationen auf zumindest einen Teilverkauf gab es zuletzt immer wieder. Dabei wurde zuletzt eine indirekte Überkreuzbeteiligung mit dem französische Wettbewerber Engie diskutiert.

Mit einem Kursanstieg von zuletzt 2,52 Prozent auf 18,090 Euro erreichte RWE den höchsten Stand seit August 2015 und nahm hinter Eon einen der vorderen Plätze im Dax ein. Innogy gewannen im MDax 1,11 Prozent auf 36,460 Euro - zuvor hatten sie bei 36,795 Euro so viel gekostet wie seit Oktober nicht mehr./gl/he

Unternehmen im Artikel: E.ON SE, RWE AG, Uniper SE, Innogy SE