FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Eon haben am Mittwoch trotz erhöhter Jahresziele des Energiekonzerns moderat nachgegeben. Nach gutem Lauf in den vergangenen Wochen notierten die Papiere zuletzt 0,24 Prozent tiefer bei 10,61 Euro. Der erste Kurs hatte am Morgen noch moderat im Plus gelegen, dann aber rutschte die Aktie schnell ab. Zeitweise hatte sie sogar mehr als ein Prozent nachgegeben.

Im ersten Halbjahr profitierte Eon von einem kühlen Wetter und einem daraus folgenden höheren Gasabsatz. Zudem verbesserte sich das Vertriebsgeschäft deutlich, etwa durch Kosteneinsparungen in Großbritannien. Ferner hat das Unternehmen Aufwendungen für den Erwerb von Reststrommengen zurückerhalten. Der Umsatz erhöhte sich um 8 Prozent, das operative Ergebnis stieg um 45 Prozent. Deshalb schraubten die Essener ihre Ergebnisziele für das Gesamtjahr nach oben.

Der Gewinn des Versorgers im ersten Halbjahr sei besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Händler. Die Analysten von Jefferies zeigten sich indes vom angehobenen Ausblick nicht überrascht. Angesichts der Kompensationszahlung für den deutschen Atomausstieg sei dies erwartet worden.

Nach Einschätzung von Analyst Peter Crampton von der britischen Großbank Barclays hat Eon wieder einmal mehr als nur geliefert. Trotz möglicher negativer Auswirkungen im zweiten Halbjahr im Zusammenhang mit den jüngsten Überschwemmungen, der Umstrukturierung in Ungarn und der Abschaltung von Kernkraftwerken erscheine selbst der angehobene Jahresausblick immer noch konservativ, so Crampton.

Auf dem aktuellen Niveau der Eon-Aktie liegt das Zwischenhoch vom Mai bei 10,72 Euro immer noch in Reichweite. Seit Anfang Juli befinden sich die Anteilsscheine in einem intakten Aufwärtstrend mit einem Kursgewinn von gut 9 Prozent. Seit dem Jahrestief Anfang März bei 8,27 Euro haben sich die Aktien um rund 28 Prozent erholt./edh/tih/jha/