Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche-Bank-Tochter DWS profitiert vom Börsenboom.

Über den Erwartungen liegende Gebühreneinnahmen führten zu einem Ergebnisschub, wie die Fondsgesellschaft mitteilte. Auf Basis vorläufiger und untestierter Zahlen habe der bereinigte Vorsteuergewinn im vierten Quartal 2021 auf 378 Millionen Euro von 212 Millionen Euro vor Jahresfrist zugenommen. Die Zahlen würden die veröffentlichten Analysten-Schätzungen deutlich übertreffen. Die Börse reagierte prompt: Die DWS-Aktie gewann am Freitag im frühen Handel 2,5 Prozent auf 38,90 Euro.

Den Aktionären stellte die DWS vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats eine Dividende von zwei Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2021 in Aussicht. Für 2020 waren 1,81 Euro gezahlt worden. Hinter dem Ergebnisanstieg stünden höher als erwartet ausgefallene Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren von 126 Millionen Euro sowie Managementgebühren. DWS habe im vierten Quartal Erträge von 798 Millionen Euro erzielt. Die Fondsgesellschaft will ihr gesamtes Zahlenwerk für das vierte Quartal und Gesamtjahr 2021 am 27. Januar veröffentlichen.

Die Ergebniszahlen deuten an, dass die Diskussion um "grüne" Investments die Geschäfte der Fondsgesellschaft nicht geschmälert haben. Die DWS war im vergangenen Jahr beim Thema nachhaltige Investments in die Schlagzeilen geraten. Hintergrund waren Vorwürfe einer ehemaligen Leiterin des Unternehmensbereichs Nachhaltigkeit, Desiree Fixler, der Vermögensverwalter sei zu lax mit Kriterien bei solchen Investments umgegangen. Früheren Angaben von Insidern zufolge schaltete sich die US-Börsenaufsicht ein und auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin. Die DWS hatte die Anschuldigungen ihrer ehemaligen Mitarbeiterin entschieden zurückgewiesen.