Berlin (Reuters) - Die Fondgesellschaft Deka hat mitten in der Corona-Pandemie ihr Immobiliengeschäft weiter ausgebaut, bekam aber auch die Folgen des Lockdowns zu spüren.

Die vom Wertpapierhaus der Sparkassen verwalteten Publikums- und Spezialfonds kauften und verkauften 2020 Immobilien im Wert von 5,7 Milliarden Euro, wie Deka am Donnerstag mitteilte. Dabei wurde überwiegend zugekauft, nur 900 Millionen Euro entfielen auf Verkäufe. Durch die Schließung von Hotels und Einzelhandelsläden musste sich Deka jedoch mit geringeren Mieteinnahmen begnügen, was auf die Wertentwicklung der Immobilienfonds durchschlug. Die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft nutzte allerdings Gespräche mit Tausenden Mietern, um im Gegenzug für Mietstundungen Vertragsverlängerungen zu erzielen.

Durch die reduzierten Mieteinnahmen verringerte sich die Wertentwicklung der Offenen Immobilienfonds für Privatkunden laut Deka 2020 auf rund 1,5 bis 2,5 Prozent. Vor Corona waren es rund 2,0 bis 3,5 Prozent gewesen. Mit diesem Rückgang kamen die Fonds nach Einschätzung von Deka-Immobilien-Geschäftsführer Esteban de Lope Fend dank ihrer Aufstellung noch glimpflich davon. "Bei Einzelhandelsimmobilien und Hotels sind wir im Branchenvergleich zurückhaltender investiert", erklärte er. "Dies dämpft die Auswirkungen der Corona-Situation spürbar."

Der Einzelhandel macht bei den Deka-Fonds rund 20 Prozent der gesamten Jahresvertragsmiete aus, Hotels etwa zehn Prozent. Der Büroanteil entspreche rund 60 Prozent, der Rest entfalle überwiegend auf Logistikimmobilien. Entwarnung kann Deka noch nicht geben: Bei der Wertentwicklung wird dieses Jahr ein Verlauf auf dem Niveau von 2020 erwartet - abhängig von der Dauer der Corona-Restriktionen.

Schon der zweite Lockdown wirft bei den Mieteinnahmen seine Schatten voraus. "Wir verhandeln durchaus mal wieder mit Leuten, mit denen wir uns eigentlich schon geeinigt hatten", sagte der Asset-Management-Vorstand der Deka-Bank, Matthias Danne, mit Blick auf in Schwierigkeiten geratene Mieter. Seit Pandemie-Beginn habe es bei rund 3000 von insgesamt 9000 Mietverhältnissen "Gesprächsbedarf" gegeben. Deka prüfe jeden Einzelfall und komme mit Mietstundungen entgegen. Als Gegenleistung würden Mieter Vertragsverlängerungen zustimmen.

Deka sieht bei Privatkunden weiter eine große Nachfrage nach Immobilienfonds: Unter dem Strich wurden im Januar 2021 Fondsanteile im Volumen von 600 Millionen Euro verkauft, so die Gesellschaft. In den ersten vier Wochen 2020 waren es aber noch eine Milliarde Euro gewesen.