WILMINGTON (dpa-AFX) - Der US-Spezialchemiekonzern DuPont legt nach einem starken ersten Halbjahr die Messlatte für 2021 noch höher. Das Unternehmen habe dank einer anhaltend positiven Dynamik in fast allen wichtigen Endmärkten einschließlich Halbleiter, Smartphones, Automobil und Wohnungsbau im zweiten Quartal ein überraschend starkes Ergebnis erzielt, sagte DuPont-Chef Ed Breen laut Mitteilung am Dienstag am Konzernsitz in Wilmington. Deshalb und wegen der Erwartung anhaltend positiver Trends hob das Management seine Jahresziele 2021 erneut an. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass es die Engpässe in der globalen Lieferkette meistern werde.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an: Im vorbörslichen US-Handel legte die DuPont-Aktie um 2,7 Prozent zu.

Für 2021 rechnet Finanzchefin Lori Koch mit einem Umsatz von 16,45 bis 16,55 Milliarden US-Dollar (bis zu 13,9 Mrd Euro). Bereits Anfang Mai hatte die Konzernführung ihre Prognose auf bis zu 15,9 Milliarden Dollar angehoben. 2020 hatte DuPont einen Umsatz von 14,3 Milliarden Dollar erzielt.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) soll von 3,4 Milliarden Dollar im Vorjahr nun auf 4,21 bis 4,26 Milliarden Dollar steigen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie peilt die Konzernführung mit 4,24 bis 4,30 Dollar bis zu gut einen halben Dollar mehr an als zuvor. Dabei profitiert DuPont von einer Änderung bei der Rechnungslegung. Ab dem dritten Quartal fließen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte nicht mehr in das bereinigte Ergebnis ein. 2020 hatte DuPont hier 2,01 Dollar erzielt.

In den Monaten April bis Juni kletterte DuPonts Umsatz im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Dabei hätten alle drei Sparten prozentual zweistellig zugelegt, hieß es. Gegenwind gab es jedoch von steigenden Rohstoff- und Logistikkosten sowie von Lieferengpässen bei wichtigen Rohstoffen. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn in Höhe von 478 Millionen Dollar hängen. Im fortgeführten Geschäft betrug der Gewinn 564 Millionen Dollar nach einem Verlust von knapp 2,4 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

Vor allem die Schwäche in der Autoindustrie hatte dem Konzern im Corona-Jahr 2020 zugesetzt. Der Konzern, der erst am 1. Juni 2019 von dem im Jahr 2017 fusionierten Chemiekonzern DowDupont abgespalten wurde, hatte allerdings bereits vor der Pandemie einen Umbau eingeläutet. Auf die Corona-Belastungen hatte das Management 2020 mit einer Verschärfung des Sparprogramms reagiert.

Dank der Sparmaßnahmen und besser laufenden Geschäften stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) im zweiten Quartal auf 1,06 Dollar nach 0,31 Dollar im Vorjahr. Das war deutlich mehr, als Analysten und das Unternehmen selbst auf dem Zettel hatten. Für das dritte Quartal rechnet Du Pont mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,11 bis 1,13 Dollar Dollar./mne/stw/mis