NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen dürfte die Wall Street am Dienstag in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 steigt aktuell um 0,1 Prozent. Mit der immer näherrückenden Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürfte sich die Zurückhaltung aber weiter erhöhen, heißt es. Weithin wird mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte gerechnet. Von Interesse dürften vor allem die anschließenden Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hinsichtlich des weiteren "Fahrplans" der Fed sein. Weitere Zinsanhebungen, möglicherweise sogar um 75 Basispunkte, zur Bekämpfung der Inflation werden erwartet.

"Es scheint, dass der Krieg in der Ukraine die Fed nicht im Geringsten aus dem Konzept gebracht hat", sagt Gregory Perdon, Co-Chief Investment Officer bei Arbuthnot Latham. Die finanziellen Rahmenbedingungen hätten sich bereits deutlich verschärft, fügt er hinzu und verweist auf den weiter starken Dollar, den Anstieg der Anleihe-Renditen und die anziehenden Hypothekenzinsen.

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist übersichtlich. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung wird lediglich der Auftragseingang der Industrie für März bekannt gegeben.


   Pfizer profitiert von starker Nachfrage für Corona-Medikament 

Die Berichtssaison nimmt derweil wieder Fahrt auf. Vor der Startglocke legte unter anderem Pfizer Zahlen vor. Der US-Pharmakonzern hat im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach seinem Corona-Medikament Paxlovid und dem mit der Mainzer Biontech SE entwickelten Impfstoff profitiert. Der Gewinn schoss stärker als erwartet in die Höhe. An der Umsatzprognose für das Gesamtjahr hält Pfizer fest, während die Ergebnisprognose wegen einer Bilanzierungsänderung leicht reduziert wurde. Die Aktie verliert vorbörslich 1,1 Prozent.

Dupont de Nemours (-1,4%) hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Ausblick des US-Spezialchemiekonzerns auf das laufende zweite Quartal verfehlte allerdings die Erwartungen deutlich. Es sei davon auszugehen, dass wirtschaftliche Unsicherheiten, vor allem die Corona-Lockdowns in China, die Lieferketten weiter strapazieren, was zu einem schwächeren Wachstum und zu einer Beeinträchtigung der Margen führt, heißt es im Quartalsbericht des Konzerns. Nach der Schlussglocke stehen unter anderem Starbucks, Airbnb und Advanced Micro Devices auf der Agenda.

Für die Aktien des Halbleiterherstellers NXP geht es 1,5 Prozent nach oben, nachdem Umsatz und Gewinn im Quartal besser ausgefallen waren als erwartet. Das Unternehmen meldete zudem bereits das sechste Quartal in Folge Rekordumsätze und kündigte für das laufende Quartal einen weiteren Rekord an.

Der Düngemittelhersteller Mosaic (-3,9%) profitierte zwar von wegen des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Preisen seiner Produkte, verfehlte aber mit dem Umsatzplus von 71 Prozent die Erwartung des Marktes.


   Dollar und Ölpreise mit Abgaben 

Der Dollar gibt die Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index reduziert sich um 0,5 Prozent. Hier sind die Blicke auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch gerichtet, heißt es. Die Devisenexperten von ING halten im weiteren Verlauf der Woche ein deutliches Unterschreiten der 1,05-Dollar-Marke beim Euro für wahrscheinlich. Die Gemeinschaftswährung leide unter den unterdurchschnittlich laufenden Aktienmärkten in Europa und Sorgen vor einem sich hinziehenden Krieg in der Ukraine. Dazu trage aber auch bei, dass der Dollar angesichts der am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung in den USA unverändert Stärke zeige.

Die Ölpreise zeigen sich mit leichten Abgaben. Wie das Wall Street Journal berichtet, wird erwartet, dass die EU am Dienstag Vorschläge für ein Verbot des Kaufs von russischem Öl bis Ende des Jahres an die Mitgliedsstaaten weiterleitet. Die schwachen US-Konjunkturdaten vom Montag verstärken jedoch den Druck auf die Preise. "Der Ölpreis bleibt gestützt, da die EU anscheinend Fortschritte bei einem Importverbot für russisches Rohöl erzielt hat. Weitere Zuwächse werden jedoch begrenzt sein", heißt es von SPI Asset Management.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,74       +2,1          2,72          201,4 
5 Jahre                  2,98       -1,9          3,00          172,4 
7 Jahre                  3,01       -1,4          3,02          157,1 
10 Jahre                 2,95       -2,4          2,98          144,5 
30 Jahre                 3,00       -3,0          3,03          110,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:06 Uhr  Mo, 17:03 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0555      +0,5%        1,0508         1,0518   -7,2% 
EUR/JPY                136,96      +0,1%        136,69         137,01   +4,6% 
EUR/CHF                1,0268      -0,0%        1,0279         1,0283   -1,0% 
EUR/GBP                0,8414      +0,0%        0,8393         0,8403   +0,1% 
USD/JPY                129,76      -0,4%        130,09         130,22  +12,7% 
GBP/USD                1,2543      +0,4%        1,2519         1,2517   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,6755      -0,0%        6,6870         6,6791   +5,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.477,37      -0,4%     38.522,37      38.757,40  -16,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              105,03     105,17         -0,1%          -0,14  +43,2% 
Brent/ICE              107,09     107,58         -0,5%          -0,49  +40,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.860,28   1.863,05         -0,1%          -2,77   +1,7% 
Silber (Spot)           22,53      22,65         -0,5%          -0,12   -3,3% 
Platin (Spot)          961,31     938,85         +2,4%         +22,46   -1,0% 
Kupfer-Future            4,29       4,26         +0,7%          +0,03   -3,6% 
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DJG/ros/smh

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May 03, 2022 08:33 ET (12:33 GMT)