Zürich (awp) - Die Aktie von Dufry erleidet am Mittwoch kräftige Verluste. Der Reisedetailhändler ist von der Corona-Krise stark getroffen worden und die Lage gerade an Flughäfen hat sich noch nicht wieder normalisiert. Nun sorgen Berichte über reduzierte Angebote von Fluggesellschaften für Druck auf der Aktie. Zudem steigen mit höheren Corona-Fallzahlen die Reisewarnungen wieder an.

Gegen 9.50 Uhr fallen Dufry um 2,2 Prozent auf 27,59 Franken zurück. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Aktie über die Hälfte ihres Wertes eingebüsst und sich noch nicht erholt. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steigt derweil um 0,72 Prozent. Titel des Flughafen Zürich verlieren 1,0 Prozent auf 134,80 Franken.

Am Vortag kamen neue Hiobsbotschaften vom Billigflieger easyJet. Wegen neuer Reisewarnungen und Quarantäneregeln fährt die Fluggesellschaft sein Angebot zurück. So sollen im laufenden Quartal bis Ende September etwas weniger als die zuvor angekündigten 40 Prozent der Kapazitäten angeboten werden.

Und auch der grössten deutschen Fluglinie, der Lufthansa, drohen einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge noch stärkere Einschnitte. Wenn der Konzern weiterhin so viel Geld verbrenne wie derzeit, sei die Kasse trotz der neun Milliarden Euro schweren Staatshilfe in einem Jahr leer, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Nun könnte die Flugzeugflotte deutlich stärker schrumpfen als bisher gedacht - mit Folgen für den Stellenabbau.

Zahlreiche Länder erlassen derzeit neue Reisewarnungen, was die Tourismusbranche entsprechend hart trifft. Generell verunsichert dies die Kunden und ihre Reisepläne. So erwartet beispielsweise der weltgrösste Reisekonzern Tui einen turbulenten Winter. Das Geschäft werde wohl erst 2021 wieder deutlich anziehen, erklärte CEO Fritz Joussen der Touristik-Fachzeitschrift "FVW" Ende August.

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