Hamburg (Reuters) - Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk hat in der Pandemie von der stark gestiegenen Nachfrage nach Beatmungsgeräten, Krankenhauszubehör und Schutzmasken profitiert und sogar mehr verdient als in ersten Schätzungen erwartet.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern vervielfachte sich 2020 auf 396,6 Millionen Euro, wie das börsennotierte Familienunternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn lag damit leicht über der Mitte Januar auf Basis vorläufiger Zahlen in Aussicht gestellten Spanne von 385 bis 395 Millionen Euro. 2019 hatte der Lübecker Konzern ein Ergebnis von rund 67 Millionen Euro erzielt. Der Reingewinn schoss im vergangenen Jahr auf knapp 250 Millionen Euro nach rund 34 Millionen im Jahr davor.

Die Prognose für das laufende Jahr bekräftigte das Management um Vorstandschef Stefan Dräger. Demnach rechnet der Konzern wegen der abnehmenden Sondereinflüsse durch die Pandemie mit einem Umsatzrückgang zwischen sieben und elf Prozent. Die operative Rendite (Ebit-Marge), die im vergangenen Jahr auf 11,6 geklettert war, soll 2021 zwischen fünf und acht Prozent liegen. Seine weltweit rund 15.600 Mitarbeiter beteiligt Drägerwerk mit einem "Corona-Bonus" von insgesamt 23 Millionen Euro, der im Inland zum Teil in Aktien gezahlt wurde. "Die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Entwicklungen werden uns noch geraume Zeit beschäftigen. Wir sind in einem Marathon", erklärte Unternehmenschef Dräger.