(Wochentag berichtigt.)

LÜBECK (dpa-AFX) - Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk ist im ersten Quartal 2022 wegen der kräftig gestiegenen Preise für Elektronikkomponenten sowie hohen Fracht- und Logistikkosten in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust betrug in den ersten drei Monaten 27,1 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Drägerwerk noch einen Gewinn von 82,8 Millionen Euro ausgewiesen. Die Lübecker hatten bereits Mitte April Eckdaten für das Auftaktquartal veröffentlicht und sich für das laufende Jahr etwas vorsichtiger gezeigt.

Im ersten Quartal sank der Umsatz wie bereits bekannt von 792,1 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 649,5 Millionen Euro. Hauptgrund sei die deutlich geringere Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken, hieß es. Diese seien bis Ende 2021 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sehr stark nachgefragt gewesen. Operativ rutschte Drägerwerk in die Verlustzone, das Betriebsergebnis (Ebit) lag bei rund minus 35 Millionen Euro. Dabei belasteten die stark gestiegenen Kosten für Vorprodukte, Fracht und Logistik. Ein Jahr zuvor hatte Drägerwerk noch einen operativen Gewinn von 128,9 Millionen verzeichnet.

Für das laufende Jahr rechnet Drägerwerk währungsbereinigt weiterhin mit einem Rückgang der Erlöse um 5 bis 9 Prozent. Vom Umsatz sollen ein bis vier Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei Dräger hängen bleiben. Allerdings rechnet der Konzern wegen der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Lieferung elektronischer Bauteile damit, nur noch das untere Ende der Prognosebandbreite zu erreichen. 2021 hatte der Umsatz rund 3,3 Milliarden Euro und das Ebit 271,7 Millionen Euro betragen./mne/stk