(neu: Kurs und weitere Experten)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Drägerwerk-Aktien sind am Gründonnerstag nach gedämpftem Ausblick und schwach aufgenommenen Quartalszahlen stark unter Druck geraten. Im frühen Handel sackten die im SDax notierten Vorzüge mit minus 7,8 Prozent unter das bisherige Jahrestief von 46,50 Euro von Ende Februar. Mit 46,45 Euro markierten sie ein Tief seit Herbst 2019. Zuletzt verloren sie noch rund sechs Prozent und kosteten 47,40 Euro. Damit waren sie der schwächste Wert in dem Nebenwerteindex, der moderate Zuwächse verbuchte.

Laut den Marktbeobachtern von Godmode-Trader beflügeln die enttäuschenden Zahlen des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns die sogenannten Bären am Markt, also die pessimistischen Anleger. Die hohen Kursabschläge ebneten den Weg für eine weitere Korrektur. Den Experten zufolge ist nun der Kurs von 46,50 Euro das Zünglein an der Waage. Ein Unterschreiten dieser Marke per Tagesschlusskurs würde ein Verkaufssignal auslösen, mit einem weiteren Rückschlagsrisiko auf zunächst fast 42 Euro.

Wegen zunehmender Schwierigkeiten bei der Lieferung elektronischer Bauteile rechnet Drägerwerk 2022 nur noch mit dem Erreichen des unteren Endes des Prognosebandes. Für den im ersten Quartal gesunkenen Umsatz macht Drägerwerk vor allem die deutlich geringere Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken verantwortlich. Diese seien bis Ende letzten Jahres im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sehr stark nachgefragt worden.

Ein Händler ließ kein gutes Haar am Unternehmen: Schlichtweg katastrophal, so sein Urteil. In der Pandemie sei es für Drägerwerk ausnahmsweise mal gut gelaufen, diese Phase sei nun aber vorbei.

Bis auf 108,50 Euro waren die Papiere im Frühjahr 2020 wenige Wochen nach dem Corona-Börsencrash gestiegen. Anlegern wurde dann aber klar, dass das pandemiebedingte Wachstum kaum nachhaltig sein dürfte. Für die Experten von Godmode-Trader wird der ehemalige Corona-Gewinner nun mehr und mehr zum Angriffsziel von "Shorties", also Anlegern, die auf fallende Kurse wetten. Fundamental seien die Aussichten für Drägerwerk nicht gut./ajx/ag/jha/