(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Während der deutsche Aktienmarkt im Zuge der Coronavirus-Krise einen weiteren schwarzen Montag erlebt, schießen Drägerwerk-Papiere um bis zu 68 Prozent nach oben. Mit 97,40 Euro erklommen die Papiere des Herstellers von Medizin- und Sicherheitstechnik zwischenzeitlich das höchste Niveau seit dem Jahr 2017. Zuletzt legte die Aktie noch um gut ein Viertel auf 72,80 Euro zu.

Das Unternehmen fertigt unter anderem Atemschutzmasken und wurde deshalb an der Börse zuletzt immer wieder als Profiteur der Pandemie des neuartigen Coronavirus gehandelt. Für regelrechte "Kaufpanik" sorgte nun aber ein Auftrag der Bundesregierung über 10 000 Beatmungsgeräte, der am Freitagnachmittag publik wurde. Dazu will das Unternehmen seine Produktionskapazitäten in Lübeck erheblich ausweiten. Außerdem soll Dräger auch persönliche Schutzausrüstung für das Personal in Krankenhäusern an die Bundesregierung liefern. Beides soll dazu dienen, die Versorgung im Gesundheitswesen auch bei einer Ausbreitung des Coronavirus zu sichern.

Analyst Eggert Kuls von Warburg Research stufte den Auftrag als "sehr groß" ein - zu einer Zeit, in der Dräger bereits am Limit produziere. Er betont jedoch auch in seiner aktuellsten Studie weiter Chancen und eben auch Risiken für das Unternehmen durch die Pandemie. Sobald der Kampf gegen das Coronavirus gewonnen sei, drohten deutliche Überkapazitäten in der Intensivpflege.

Den Großauftrag hatte er mit dem vergleichsweise niedrigen Kurssprung vom Freitag eigentlich bereits als eingepreist angesehen. Entsprechend liegt er auch mit seinem auf 61 Euro erhöhten Kursziel inzwischen deutlich unter dem aktuellen Xetra-Niveau und votiert weiter mit "Halten"./ag/mis/jha/

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------