Mit Mitteln von zuletzt 19,4 Milliarden Euro sei die Gruppe einschließlich des dazu gehörenden Zulieferers Faurecia selbst für härtere Zeiten gerüstet, sagte Finanzchef Philippe de Rovira am Dienstag. Darin sind zusätzliche Kreditlinien nicht mitgerechnet, die sich der Autobauer unlängst gesichert hatte. Beim Umsatz hinterließ die Corona-Krise allerdings tiefe Spuren: Die Erlöse der PSA-Gruppe, die vor Ausbruch der Pandemie mit einer hohen Ertragskraft glänzte, fielen im Auftaktquartal um 15,6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro.

Gleichwohl zeigte sich Rovira zuversichtlich: "Nachdem wir unsere Liquidität gesichert und die Kosten drastisch gesenkt haben, konzentriert sich die Gruppe nun voll und ganz auf die Vorbereitung des Wiederaufschwungs in einem chaotischen wirtschaftlichen Umfeld", erklärte der Finanzchef. Die Werbeausgaben strich PSA dabei fast komplett, da in der Krise ohnehin kaum Autos verkauft werden. Das Ziel einer durchschnittlichen operativen Rendite von mehr als 4,5 Prozent für den Zeitraum 2019 bis 2021 bekräftigte Rovira. Zum Gewinn auf Quartalsbasis macht der Konzern, der vor der Fusion mit Fiat Chrysler steht, keine Angaben.

Wie andere Autobauer auch bereitet PSA das Wiederanfahren seiner europäischen Werke vor. Wegen Problemen bei den Zulieferketten, der fehlenden Nachfrage aber auch Bedenken wegen der Ansteckungsgefahr in der Produktion stehen die Bänder in vielen Werken seit Wochen still. Über einen Fahrplan und Vorkehrungen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter verhandelt PSA mit den Arbeitnehmervertretern. Daimler hat zu Wochenanfang bereits damit begonnen, an einigen Standorten zu produzieren. Bei VW ist das Werk in Bratislava angelaufen, am Donnerstag soll die Produktion in Zwickau beginnen. Danach sollen die anderen Werke folgen.

In den ersten drei Monaten sanken die weltweiten Auslieferungen von PSA im Jahresvergleich um 29 Prozent auf rund 627.000 Fahrzeuge. Während die Hauptmarke Peugeot 26 Prozent einbüßte und Citroen um fast 29 Prozent schrumpfe, brach der Absatz der Tochter Opel und ihrer britischen Schwestermarke Vauxhall um mehr als ein Drittel ein. Auch für das Gesamtjahr sind die Aussichten düster: Auf ihrem Hauptmarkt Europa rechnen die Franzosen mit einem Rückgang der Autonachfrage um ein Viertel. In China werde der Markt voraussichtlich um zehn Prozent schrumpfen, in Südamerika um 25 Prozent und in Russland um 20 Prozent.