Der chinesische Lkw-, Pkw- und Busbauer Dongfeng Motor Corp kann sich Hoffnungen auf Staatshilfe machen.

Die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, Wuhan, erwäge, seinen größten lokalen Autohersteller zu unterstützen, wie aus einem von Reuters geprüften Entwurf eines Grundsatzdokuments hervorgeht. Zu den möglichen Maßnahmen sollen untern anderem Subventionen für Neuwagenkäufer und neue behördliche Aufträge für Dongfeng-Fahrzeuge gehören. Die weitreichenden Hilfen zeigen das Ausmaß der Herausforderungen, vor denen der Autobauer steht, dessen börsennotierte Mutter, Dongfeng Motor Group, in den ersten vier Monaten 2020 einen Umsatzeinbruch von 33 Prozent verbuchte. Die örtliche Regierung war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Dongfeng wollte sich dazu nicht äußern.

Das Coronavirus brach Ende vergangenen Jahres in Wuhan aus. Über 80 Prozent der in China an Corona bislang gestorbenen 4600 Menschen entfielen auf die Elf-Millionen-Stadt. Der 76 Tage währende Shutdown sorgte in Wuhan für einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal um 40,5 Prozent.

In den Werken von Wuhan wurden im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Fahrzeuge produziert. Neben Dongfeng befinden sich in der Stadt auch Werke von Honda, Peugeot und General Motors mit SAIC Motor.

Wuhans Partei-Sekretär Wang Zhonglin sagte bereits im April, Dongfeng sei eine "Lokomotive" der industriellen Entwicklung der Stadt. Daher werde das Unternehmen unterstützt.

Dongfeng verkaufte 2019 knapp drei Millionen Einheiten und hatte sich vor der Corona-Krise für diese Jahr das Ziel von 3,16 Millionen Fahrzeugen gesetzt. In den ersten vier Monaten wurden allerdings nur 606.801 Fahrzeuge verkauft.

Derweil setzt der chinesische Automarkt zur Aufholjagd an: Der Pkw-Absatz stieg im April erstmals seit 21 Monaten. Wie der chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) am Montag mitteilte, lag das Plus bei 4,4 Prozent auf 2,07 Millionen Fahrzeugen. Der Shutdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte im März noch zu einem Einbruch um 43 Prozent und im Februar um 79 Prozent geführt.