Der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori begegnet den Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Einsparungen von insgesamt rund 200 Millionen Euro im laufenden Jahr.

"So werden wir beim Ebit bei 60 Millionen Euro Plus rauskommen", gab sich Vorstandschef Christian Thönes in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters etwas optimistischer als zuletzt. Bislang hatte er für das operative Ergebnis (Ebit) in diesem Jahr 60 (Vorjahr: 221,7) Millionen Euro avisiert. 100 Millionen Euro der Einsparungen entfielen auf Struktur- und 100 Millionen auf Personalkosten. "Wir setzen dabei vor allem auf flexible Arbeitszeitvereinbarungen. Massenentlassungen gibt es bei uns nicht", betonte der 48-Jährige.

Die Geschäfte liefen im dritten Quartal besser als im zweiten, in dem der Auftragseingang um 46 Prozent eingebrochen war. "Aber wir sind weit von einer V-förmigen Erholung entfernt", betonte der Manager. "Wir gehen davon aus, dass 2020 und 2021 schwierig bleiben werden." Aktuell seien von den insgesamt rund 7000 Beschäftigten noch etwa 15 Prozent in Kurzarbeit. In der Spitze im April waren es etwa 30 Prozent. "Die Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate ist für die Branche elementar", erklärte der seit 2016 amtierende Konzerlenker, der am Samstag mit Arbeitsminister Hubertus Heil zusammentraf. Der SPD-Politiker will Medienberichten zufolge die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes bis März 2022 verlängern.

Gut liefen die Geschäfte nach Angaben des DMG-Chefs in der Hableiterindustrie, Medizintechnik und in den Branchen Erneuerbare Energien, Automatisierung wie auch Digitalisierung. "Aerospace und Automotive laufen, aber auf niedrigem Niveau."

Eine klare Absage erteilte Thönes einer Beschneidung des Investitionsbudgets. "Trotz der Krise gibt es bei uns in diesem und im nächsten Jahr keine Kürzungen beim Entwicklungsbudget von rund 100 Millionen Euro." Der einzige Weg aus der Krise seien Investitionen in Innovationen, insbesondere in die Digitalisierung. Als ein weiteres Ziel definierte Thönes das Erreichen der Klimaneutralität. "Wir wollen mit unserer gesamten Wertschöpfungskette - vom Lieferanten, über DMG bis zum Kunden - bis Ende 2020 CO2 neutral werden." Im Unternehmen sei bereits heute die Kohlendioxid-Bilanz ausgeglichen.