FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Freitag, dem letzten Handelstag des Jahres 2022, nach unten. Der DAX verliert zum Mittag 0,8 Prozent auf 13.964 Punkte und gibt damit die Gewinne vom Vortag wieder ab. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex fast 12 Prozent verloren, obgleich er sich von Tief bei 11.863 Punkten am 28. September wieder massiv erholt hat. Der Euro-Stoxx-50 gibt ähnlich wie der DAX nach, er hat auf Jahressicht mit 10 Prozent etwas weniger verloren, was vor allem auf die in ihm enthaltenen Aktien aus dem Energiesektor zurückzuführen ist. Noch mehr gilt das für den Srtoxx-50-Index, der entsprechend auch nur rund 3 Prozent verloren hat.

Das Börsenjahr 2022 einfach abzuhaken, empfiehlt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets. Es könne eigentlich nur besser werden, meint er. Die ersten sechs Monate des kommenden Jahres dürften am Aktienmarkt aber schwierig bleiben, bevor eine erneute Wende in der Geldpolitik zum Einstieg veranlassen könnte. Solange der Zinstrend nach oben zeige, dürften es allen voran die bereits 2022 verprügelten Technologieaktien schwer haben, wieder Tritt zu fassen. Für zukünftige Aktionäre, die jetzt über einen Einstieg nachdächten, könnten sich Korrekturen in den kommenden Monaten als gute Einstiegszeitpunkte erweisen, ergänzt er.

Die Umsätze sind, wie bereits in den vergangenen Tagen, in der nachrichtenarmen Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, dünn. Viel Zeit haben die Marktteilnehmer nicht mehr, die Börse in Deutschland schließt bereits um 14.00 Uhr. Schon eine halbe Stunde früher werden die Jahresendkurse an der Börse in London gerechnet, in Wien wird damit um 14:15 Uhr gestartet. An den anderen Börsenplätzen findet ein regulärer Handel bis zum Abend statt.

Der Euro legt mit 1,0689 Dollar noch etwas weiter zu nach den Gewinnen vom Vortag. Er bekommt Unterstützung von steigenden Anleiherenditen, die deutsche Zehnjahresrendite legt um rund 8 Basispunkte auf 2,52 Prozent zu und damit den höchsten Stand des Jahres, an dessen Anfang sie noch bei -0,12 Prozent gelegen hatte.


   FTSE-100 dürfte 2022 Nullnummer abliefern 

Während die meisten Aktienindizes das Jahr 2022 im tiefroten Bereich beenden werden, zeichnet sich für den FTSE-100 (-0,4%) in London mehr oder weniger eine Nullnummer ab. Und das trotz politischer Turbulenzen und anhaltender negativer Auswirkungen des Brexit, hoher Inflation und der Krise bei den Lebenshaltungskosten.

Marktstrategin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote nennt dafür zwei. Zum einen hätten britische Unternehmen von der Abschwächung des Pfund profitiert, denn britische Großunternehmen erwirtschafteten den größten Teil ihrer Einnahmen in US-Dollar. Der wichtigere Grund sei aber, dass Unternehmen aus den Sektoren Energie- und Bergbau in dem Index stark vertreten seien. Und hier hätten unter den Schwergewichten BP und Shell im Jahresvergleich um jeweils mehr als 40 Prozent zugelegt.

Kurz vor Jahresultimo gab es noch eine Unternehmensnachricht aus der Schweiz. Der Vertriebsspezialist DKSH hat seine 25-Prozent-Beteiligung am Luxusuhrenhersteller Bovet Fleurier an den Mehrheitsaktionär Pascal Raffy verkauft. Die Aktie handelt 0,7 Prozent leichter.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.818,83        -0,8%      -31,24     -11,2% 
Stoxx-50                3.675,83        -0,7%      -25,00      -3,7% 
DAX                    13.964,37        -0,8%     -107,35     -12,1% 
MDAX                   25.234,41        -0,8%     -202,91     -28,2% 
TecDAX                  2.934,02        -0,6%      -19,16     -25,2% 
SDAX                   11.954,01        -0,5%      -61,21     -27,2% 
FTSE                    7.480,79        -0,4%      -31,93      +1,7% 
CAC                     6.527,58        -0,7%      -45,89      -8,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,52                    +0,09      +2,70 
US-Zehnjahresrendite        3,85                    +0,03      +2,34 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:22  Do, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,0692        +0,3%      1,0642     1,0661   -6,0% 
EUR/JPY                   140,80        -0,7%      141,12     142,12   +7,6% 
EUR/CHF                   0,9853        +0,1%      0,9834     1,0824   -5,0% 
EUR/GBP                   0,8869        +0,3%      0,8838     0,8841   +5,6% 
USD/JPY                   131,69        -1,0%      132,51     133,33  +14,4% 
GBP/USD                   1,2055        +0,0%      1,2038     1,2059  -10,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,9113        -0,9%      6,9642     6,9799   +8,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.504,93        -0,6%   16.545,14  16.629,12  -64,3% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,42        78,40       +0,0%      +0,02  +14,1% 
Brent/ICE                  83,29        83,46       -0,2%      -0,17  +15,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                   0,00        83,83     -100,0%     -83,83  +28,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.818,54     1.810,50       +0,4%      +8,04   -0,6% 
Silber (Spot)              23,95        23,98       -0,1%      -0,03   +2,7% 
Platin (Spot)           1.066,10     1.056,85       +0,9%      +9,25   +9,9% 
Kupfer-Future               3,84         3,82       +0,4%      +0,02  -12,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 30, 2022 06:50 ET (11:50 GMT)