NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer hochvolatilen Woche geht es mit den Indizes an der Wall Street am Freitag abwärts. Im Fokus steht der US-Arbeitsmarktbericht für November, der mit 210.000 neuen Stellen klar unter der Prognose von 573.000 geblieben war. Dies sei erstaunlich, da Unternehmen derzeit verstärkt versuchten Mitarbeiter einzustellen, heißt es. Dies könnte auf die Probleme hindeuten, denen der Arbeitsmarkt in der Pandemie-Erholung gegenüberstehe, insbesondere wenn die Verbreitung der Omikron-Variante zunehmen sollte. Allerdings fiel die Arbeitslosenquote deutlicher als erwartet. Und auch die Beschäftigungsquote stieg an.

Die Fed werde der Arbeitsmarktbericht erst mal in den Abwarte- und Beobachtungs-Modus schicken, so QC Partners. "Es ist davon auszugehen, dass die Fed zwar an ihrem bisherigen Tapering-Tempo festhalten wird. Die diese Woche diskutierte Beschleunigung wird wohl bis auf weiteres ausbleiben. Das geben die Arbeitsmarktdaten einfach nicht her". Für die Börsen sei der Arbeitsmarktbericht vielleicht sogar das bestmögliche Szenario, so die Analysten.

Die Daten war mit Spannung erwartet worden, da US-Notenbankpräsident Jerome Powell zuletzt von einer starken Wirtschaft und der Aussicht auf eine Beschleunigung des Taperings gesprochen hat. Dies könnte die Fed dazu veranlassen, früher als bislang erwartet an der Zinsschraube zu drehen.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,4 Prozent auf 34.489 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,2 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 2,4 Prozent ein.


   US-Konjunkturdaten uneinheitlich 

Kein klares Bild liefern dagegen die anderen veröffentlichten US-Konjunkturdaten. So verbessert sich der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich im November, obwohl die Analysten hier mit einem Rückgang gerechnet hatten. Ein umgekehrtes Bild zeigte der Markit-Einkaufsmanagerindex. Hier hat sich die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche im November schwächer als im Vormonat gezeigt. Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Oktober stärker erhöht als erwartet.


   Unsicherheiten um Omikron-Variante bleiben 

Geprägt bleibt der Markt weiter von den Unsicherheiten über die möglichen Auswirkungen der neuen Corona-Virusvariante Omikron auf die globale Wirtschaftsentwicklung. Hier ist weiter ungewiss, wie schnell sich diese ausbreitet, welche negativen Konjunktur-Auswirkungen sich ergeben und ob die vorhandenen Impfstoffe ausreichend wirksam sind.

Am Devisenmarkt kam der Dollar nach dem schwachen Arbeitsmarktbericht kurzzeitig unter Druck, holte die Abgaben aber rasch wieder auf. Der Dollar-Index liegt aktuell 0,1 Prozent im Plus. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen hat enttäuscht, doch die rasche Erholung zeigt, dass die Märkte mehr auf den Rückgang der Arbeitslosenquote und den Anstieg der Erwerbstätigkeit schauen, so Ima Sammani, Devisenanalystin bei Monex Europe. Denn dies könnte die Fed dazu veranlassen, die quantitative Lockerung angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks möglicherweise schneller als geplant zurückzufahren.

Am Anleihemarkt fallen die Renditen kräftig. Der Bericht komme zu einem Zeitpunkt, zu dem die neue Corona-Variante neue Fragen über das Tempo der weltweiten wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie aufwerfe, heißt es. So breite sich das Virus auch in den USA zunehmend aus.

Am Ölmarkt steigen die Preise, nachdem sie zuletzt angesichts der Sorgen um die Weltwirtschaft wegen dem neuen Corona-Virus deutlich gefallen waren. Die Opec+ hatte den Markt am Vortag zwar überrascht mit dem Festhalten an ihrer Förderausweitung um 400.000 Barrel pro Tag. Allerdings hat sich die Organisation die Option offen gehalten, kurzfristig die Fördermenge anzupassen.


   Didi rutschen mit Börsenrückzug ab - Docusign brechen weg 

Die ADR des in den USA gelisteten chinesischen Fahrdienstvermittlers Didi fallen 18,8 Prozent. Das Unternehmen hat nur fünf Monate nach dem Börsengang seinen sofortigen Rückzug von der New Yorker Börse angekündigt. Stattdessen werde eine Notierung in Hongkong vorbereitet. Der Rückzug kam nur kurz nach der Verabschiedung strengerer Regeln in den USA für ausländische Unternehmen, die dort an der Börse notiert sind. Auch Peking soll den Druck verstärkt haben.

Elon Musk hat sich von weiteren Tesla-Anteilen getrennt. Mehr als 934.000 Aktien im Wert von etwas mehr als 1 Milliarde Dollar hat der Gründer des Elektroautoherstellers laut einer Pflichtmitteilung verkauft. Die Aktie verliert 6,2 Prozent.

Docusign knicken um 40,5 Prozent ein. Das im Bereich E-Signatur-Software tätige Unternehmen offenbarte Zeichen einer nachlassenden Nachfrage. Zudem verfehlte der Ausblick auf das laufende Quartal die Markterwartungen. Laut Händlern neigt sich die coronabedingte Sonderkonjunktur dem Ende entgegen.

Marvell Technology springen um 18,4 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern glänzte mit einem Umsatzausblick auf die laufende Periode klar über den Marktprognosen. Auch die Ergebnisse für das dritte Quartal fielen positiver als gedacht aus.


=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.488,76  -0,4%  -151,03     +12,7% 
S&P-500        4.523,64  -1,2%   -53,46     +20,4% 
Nasdaq-Comp.  15.016,65  -2,4%  -364,67     +16,5% 
Nasdaq-100    15.632,84  -2,2%  -357,92     +21,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,59      -2,7        0,62       47,4 
5 Jahre         1,16      -5,0        1,21       79,5 
7 Jahre         1,33      -5,6        1,39       68,1 
10 Jahre        1,39      -5,3        1,45       47,5 
30 Jahre        1,71      -5,2        1,76        6,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:16 Uhr   Do,17:20   % YTD 
EUR/USD                1,1308      +0,1%        1,1285     1,1313   -7,4% 
EUR/JPY                127,68      -0,2%        127,87     127,92   +1,3% 
EUR/CHF                1,0388      -0,1%        1,0399     1,0407   -3,9% 
EUR/GBP                0,8546      +0,6%        0,8497     0,8495   -4,3% 
USD/JPY                112,92      -0,3%        113,33     113,07   +9,3% 
GBP/USD                1,3232      -0,5%        1,3281     1,3315   -3,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,3767      +0,0%        6,3708     6,3713   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             55.026,08      -3,3%     56.815,50  56.365,77  +89,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               67,14      66,50         +1,0%       0,64  +41,4% 
Brent/ICE               70,68      69,67         +1,4%       1,01  +39,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.781,03   1.767,72         +0,8%     +13,31   -6,2% 
Silber (Spot)           22,41      22,37         +0,2%      +0,04  -15,1% 
Platin (Spot)          929,96     939,95         -1,1%      -9,99  -13,1% 
Kupfer-Future            4,26       4,30         -1,0%      -0,04  +20,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

December 03, 2021 12:31 ET (17:31 GMT)