FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach überraschend guten Quartalszahlen von Dialog Semiconductor und der niederländischen ASML sind die Kurse beider Unternehmen am Mittwoch kräftig gestiegen. Dialog Semiconductor erreichten den höchsten Stand seit Ende 2017 und ASML erklommen gar ein Rekordhoch.

Dialog Semiconductor verteuerten sich in der Spitze um 4,1 Prozent auf 38,65 Euro. Zuletzt legten sie noch um 3,1 Prozent auf 38,26 Euro zu. Mittlerweile bringt es der Chipentwickler auf einen Marktwert von rund 2,8 Milliarden Euro.

Der um Einmaleffekte bereinigte Umsatz des Unternehmens stieg im zweiten Quartal um knapp 14 Prozent. Das operative Ergebnis schnellte auf 216 Millionen Dollar nach oben von 26,2 Millionen vor einem Jahr. Um Sondereffekte bereinigt, verdiente der Zulieferer von Smartphone-Herstellern wie Apple 82 Millionen Dollar und damit fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

"Wenn man berücksichtigt, dass das Unternehmen noch immer Apple mit Halbleitern beliefert, ist das eine gute Indikation für die Smartphone-Produktion insgesamt", urteilte Analyst Mitch Steves von der Bank RBC. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Produktionskürzungen in der Lieferkette von Apple ein Ende gefunden haben könnten. Nicht zuletzt der Handelskrieg zwischen den USA und China, in den auch Apple zu geraten drohte, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Unsicherheit in der Branche gesorgt. Für Dialog Semiconductor seien die Zahlen eine eindeutig positive Nachricht, sagte Steves.

"Die Geschäftsentwicklung verlief gut und übertraf die Markterwartungen", sagte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Dialog Semiconductor entwickele sich besser als viele seiner Konkurrenten. Die entscheidende Frage sei nun, ob das Unternehmen die Ziele für das zweite Halbjahr erhöhe.

Mit einem Rekordhoch belohnten die Anleger den Quartalsbericht von ASML. Die Papiere legten in der Spitze um 4,3 Prozent zu auf 192,40 Euro. Damit ließen die auch im EuroStoxx 50 enthaltenen Papiere das bisherige Rekordhoch vom Monatsanfang bei 191 Euro hinter sich. Die Aktie war der größte Kursgewinner im Eurozonen-Leitindex.

Im zweiten Quartal setzte der Hersteller von Lithografiesystemen zur Halbleiterfertigung knapp 2,6 Milliarden Euro um, deutlich mehr als im schwachen ersten Quartal. Die Profitabilität stieg ebenfalls: Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorquartal um rund ein Drittel auf 476 Millionen Euro zu.

ASML habe beim Gewinn von einer unerwartet hohen Bruttomarge und einer niedrigen Steuerquote profitiert, schrieb Analyst Tan Jun Zhang vom Analysehaus CFRA. Das Highlight sei jedoch die durchgreifende Erholung bei den von Kunden bestellten Fertigungsanlagen. Die Nettozahl der gebuchten Aufträge umfasse 61 Anlagen im Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro. Der Experte erhöhte das Kursziel um 10 auf 210 Euro und riet weiter zum Kauf./bek/nas/mis