LONDON (awp international) - Der britische Spirituosenkonzern Diageo rechnet wegen Problemen in Indien und Lateinamerika mit einem etwas schwächeren Wachstum. Im laufenden Geschäftsjahr (Ende Juni) dürfte der Umsatz aus eigener Kraft - also ohne Zukäufe und Währungseffekte - nur am unteren Ende der mittelfristigen Prognosespanne von 4 bis 6 Prozent zulegen, sagte Vorstandschef Ivan Menezes am Donnerstag in London. Die Geschäfte in Indien, Lateinamerika, der Karibik und im Reiseeinzelhandel seien bereits im ersten Halbjahr zunehmend schwankungsanfällig gewesen und es gebe weiter Unsicherheiten. Diageo ist bekannt für Smirnoff Wodka, Zacapa Rum oder Johnnie Walker Whisky.

Im ersten Halbjahr trieben vor allem höhere durchschnittliche Preise den Umsatz um 4,2 Prozent auf 7,2 Milliarden britische Pfund (8,5 Mrd Euro) nach oben. Der operative Gewinn wuchs lediglich um 0,5 Prozent auf 2,44 Milliarden Pfund, weil vor allem Aufwendungen für Zu- und Verkäufe sowie andere Sonderfaktoren die Kostensenkungen und die besseren Preise fast wieder zunichte machten. Unter dem Strich ging der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 6 Prozent auf 1,87 Milliarden Pfund zurück. Das lag an höheren Sondererträgen im Vorjahr./men/eas/mis