FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag im Plus gestartet. Der DAX legt im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 13.221 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 startet 0,9 Prozent im Plus bei 3.493. Positiv wird zum einen an der Börse gewertet, dass in den USA die Trump-Regierung den Weg für eine geregelte Amtsübergabe an den Sieger der Präsidentschaftswahlen Joe Biden ermöglichen will. Obwohl dieser Schritt einem Eingeständnis seiner Wahlniederlage nahekommt, betonte Trump, dass er seinen Kampf um das Weiße Haus fortsetzen werde. Aus Börsensicht signifikant ist letztlich nur, dass damit noch vorhandene Restrisiken mit Blick auf den Wahlausgang bzw die Amtsübergabe verschwinden. Zum anderen wird leicht positiv gesehen, dass der designierte US-Präsident Joe Biden die von Anlegern geschätzte Ex-Notenbankchefin Janet Yellen zur zukünftigen Finanzministerin ernennen will. Die Meldungen ließen die Kurse im späten Geschäft an der Wall Street noch etwas steigen.

Übergeordnet stehen weiterhin Nachrichten rund um die Entwicklung der Corona-Infiziertenzahlen, die weitere Entwicklung der Lockdowns und der damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen sowie die Zulassung von Corona-Impfstoffen im Blick. Im Handel sieht man derzeit nur begrenztes Aufwärtspotenzial an den Börsen. Viel Positives sei in der Zwischenzeit eingepreist, insbesondere eine starke wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr.


   DAX zukünftig mit 40 Werten 

Nachdem vieles bereits darauf hindeutete, ist es nun offiziell: Ab September 2021 wird der Leitindex DAX um zehn auf dann 40 Werte erweitert. Damit wird er die größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland noch umfassender abbilden. Im Gegenzug verkleinert sich der MDAX auf 50 statt bisher 60 Werte. Bereits ab Dezember 2020 müssen alle künftigen DAX-Kandidaten vor Aufnahme ein positives EBITDA in den zwei letzten Finanzberichten aufweisen. Um die Regeln zu vereinfachen, ohne jedoch auf Investierbarkeit zu verzichten, bestimmt der Indexanbieter STOXX ab der Überprüfung im September 2021 Indexmitglieder nur noch nach Marktkapitalisierung.

Die Privatbank Merck Finck begrüßt es, dass der DAX künftig zwei Mal pro Jahr überprüft wird, und zwar im März und im September statt wie bisher lediglich im September. "Eine DAX-Reform war spätestens seit dem Wirecard-Skandal überfällig", sagt Marc Decker, Head of Asset Management des Hauses.


  Deutz verschiebt Mittelfristziele - Aktie im Minus 

Aber auch die Berichtssaison hat noch einige Überraschungen parat. Der Motorenhersteller Deutz hat gewarnt, dass die Mittelfristziele für 2022 wohl erst 2023/24 erreicht werden. Die Erholung der Nachfrage dauere länger als ursprünglich erwartet, so Deutz. Im Handel wird die Verschiebung als Gewinnwarnung gewertet, für den Wert geht es um 5 Prozent nach unten.

Für die Aktie von Sixt geht es nach Abschlägen im Spezialistenhandel dagegen um 1 Prozent nach oben. Hier setzt sich die Meinung des Jefferies-Anaysten die Meinung durch, der nach den Zahlen das Kursziel auf 105 Euro nach oben genommen hat. Er stuft die Zahlen zum dritten Quartal als solide ein. Sixt erwartet 2020 einen operativen Konzernumsatz von 1,5 Milliarden Euro, vor Steuern rechnet der Konzern mit einem Verlust von 70 bis 95 Millionen Euro im fortgeführten Geschäft.

Nach einem positiv aufgenommenen Zwischenbericht geht es für CRH im frühen Geschäft um 1,7 Prozent nach oben. Jefferies spricht von einem beruhigenden Update. Die bereinigten Neunmonatsumsätze seien etwas schwächer als erwartet ausgefallen, das EBITDA habe den Prognosen entsprochen. Positiv dürfte der Ausblick ankommen. CRH strebt ein EBITDA für das Gesamtjahr von mehr als 4,4 Milliarden Dollar an. Jefferies geht bislang von 4,3 Milliarden aus. Auch soll die Nettoverschuldung mit 6 Milliarden Dollar unter der Schätzung von 6,3 Milliarden liegen.

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November 24, 2020 03:41 ET (08:41 GMT)