KÖLN (dpa-AFX) - Der Motorenbauer Deutz ist angesichts der Corona-Krise im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 10 Millionen Euro nach einem Gewinn von 20,9 Millionen Euro vor einem Jahr, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Köln mitteilte. Grund sei der durch die Corona-Krise deutlich verstärkte Nachfragerückgang in wesentlichen Abnehmerbranchen. Deutz fertigt insbesondere Motoren für Land- und Baumaschinen sowie Stapler.

Die Aktie rutschte zwischenzeitlich um fast 13 Prozent auf 3,02 Euro ab, konnte die Verluste zuletzt aber auf rund 5 Prozent reduzieren bei 3,29 Euro. Damit liegt das Papier wieder etwas komfortabler über dem Crash-Tief von 2,74 Euro, aber dennoch weit entfernt von den Kursen von mehr als 5 Euro, die es noch vor dem Corona-Crash an den Börsen hatte. Mitte letzten Jahres war die Aktie sogar in der Spitze noch 8,84 Euro wert.

Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher bezeichnete den Auftragseingang als schwach. Angesichts der Lage bei den Hauptkunden von Deutz schienen die Aussichten für das zweite Quartal sogar noch schlimmer. Für Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe fiel das operative Ergebnis enttäuschend schwach aus. Die Endmärkte von Deutz seien derzeit in einer sehr schwachen Situation.

Der Umsatz fiel im ersten Quartal um ein Viertel auf 339,8 Millionen Euro, der Auftragseingang ging sogar noch etwas stärker zurück. Vor Zinsen und Steuern sowie um Sondereffekte bereinigt stand ein Verlust von 11,8 Millionen Euro nach einem Gewinn von 25,1 Millionen ein Jahr zuvor. Eine Prognose trauen sich die Kölner aktuell weiter nicht zu, Mitte April hatten sie auch die Produktion großteils heruntergefahren. Deutz will nun ein Sparprogramm auflegen, dessen Maßnahmen derzeit ausgearbeitet würden.

Die Dividende für das Vorjahr hatte Deutz ebenfalls schon gestrichen, um die Kasse zu schonen. Derzeit befinde sich das Unternehmen auch in fortgeschrittenen Verhandlungen, um sich eine weitere Kreditlinie in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages zu sichern, hieß es. Weil infolge der Geschäftsentwicklung Geld aus dem Unternehmen abfloss, reduzierten sich die Zahlungsmittel und -äquivalente in den ersten drei Monaten um rund ein Viertel auf 41,4 Millionen Euro./men/eas/fba