BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der hohen Energiekosten und einer drohenden weiteren Verknappung von Gas drängt der Sozialverband VdK Deutschland auf einen besseren Schutz für Mieter und Verbraucher. Niemand dürfe im Herbst und Winter seine Wohnung verlieren, falls die Heizkosten nicht mehr beglichen werden könnten, forderte VdK-Präsidentin Verena Bentele in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). "Deshalb muss jetzt ein Kündigungsschutz für solche Härtefälle beschlossen werden." Oberstes Ziel müsse sein, dass niemand in einer kalten Wohnung sitzen und einen öffentlichen Wärmeraum aufsuchen müsse.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) forderte von der Bundesregierung angesichts der hohen Energiepreise umgehend ein Konzept. "Die Sorgen und Ängste der Menschen nehmen immer mehr zu", erklärte Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer. "Viele fragen sich bereits jetzt, ob sie im Winter in einer kalten Wohnung sitzen müssen oder ob sie vielleicht sogar auf der Straße landen, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können." Menschen mit solch "existenziellen Ängsten" dürften nicht allein gelassen werden.

Die Preissprünge beim Erdgas setzen auch viele Stadtwerke unter Druck. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, forderte in der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Dienstag) einen "Schutzschirm". "Der Bund darf die kommunalen Versorger nicht im Regen stehen lassen." Eigentlich müssten sie die Preissteigerungen an die Kunden weitergeben, obwohl das viele Verbraucher überfordere. "Geben sie die Preissprünge nicht weiter, drohen sie Pleite zu gehen. Dann steht die Versorgungssicherheit auf dem Spiel", warnte Dedy. Wichtig sei es schon jetzt: "Wir alle müssen sparen, sparen, sparen."/jbz/DP/zb