BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat davor gewarnt, die falschen Schlüsse aus der geplanten Fusion der zwei größten deutschen Immobilienunternehmen zu ziehen. "Der geplante Zusammenschluss von Deutsche Wohnen und Vonovia zeigt: Der Mieterschutz muss ganz oben auf der Agenda stehen", sagte Scholz dem Handelsblatt. Um die Mieterinnen und Mieter vor steigenden Mieten zu schützen, sei "ein Mietenmoratorium für die nächsten Jahre nötig", so der Kanzlerkandidat der SPD. "Und wenn ein - selbst gewähltes - Mietenmoratorium offensichtlich für einen DAX-Konzern kein Problem ist, kann es dagegen keine vernünftigen Einwände mehr geben."

Bei allem führe aber kein Weg daran vorbei, "dass die beste Antwort auf Wohnungsmangel das Bauen ist", erklärte Scholz. Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, kritisierte die geplante Übernahme. Die beabsichtigte Begrenzung der Mieterhöhungen nannte er zwar einen erkennbaren Fortschritt. "In Wirklichkeit dient die Fusion der beiden Konzerne aber in allererster Linie den Gewinninteressen ihrer Aktionäre", sagte Siebenkotten der Funke-Mediengruppe. Es sei zu befürchten, dass der Kaufpreis in Höhe von 18 Milliarden Euro durch die Mieterinnen und Mieter refinanziert werden wird.

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May 26, 2021 02:25 ET (06:25 GMT)