DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern LEG hat sich mit einer Kapitalerhöhung und Wandelschuldverschreibungen rund 823 Millionen Euro frisches Geld besorgt. Damit wollen die Düsseldorfer ihre jüngsten Zukäufe finanzieren. LEG-Aktien verloren im frühen Handel um rund drei Prozent auf 115,78 Euro. Allerdings haben sich die Papiere seit ihrem Jahrestief bei rund 75 Euro Mitte März im Zuge des Corona-Crashs wieder deutlich erholt. Seit Jahresbeginn steht ein Kursgewinn von rund 10 Prozent.

Das Unternehmen hatte mit der Platzierung von 2,37 Millionen neuer Aktien brutto rund 273 Millionen Euro erlöst, wie der MDax-Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mitteite. Den Platzierungspreis bezifferte LEG auf 115 Euro pro Aktie. Zusätzlich begab der Wohnkonzern Wandelschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis 2028 in einem Gesamtnennbetrag von etwa 550 Millionen Euro. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde bei beiden Transaktionen ausgeschlossen.

Mit den Erlösen will LEG unter anderem die Übernahme von tausenden Wohneinheiten refinanzieren. Am Montag hatte das Unternehmen angekündigt, in zwei Transaktionen insgesamt rund 7500 Wohneinheiten in Braunschweig, Hannover und Flensburg sowie in Köln, der Region Rhein-Neckar und in Koblenz zu erwerben. Gegen Ende des Jahres sollen die Wohnungen in das Eigentum der LEG übergehen.

Bei dem größeren Portfolio handelt es sich den Angaben zufolge um 6380 Wohn- und 38 Gewerbeeinheiten der Deutsche Wohnen. Die Kaufpreise für beide Pakete beliefen sich insgesamt auf rund 767 Millionen Euro, die Mieteinnahmen auf insgesamt rund 35 Millionen Euro für 2019. Die Transaktionen stehen jeweils noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.

Wegen der Zukäufe hatte das Management zum Wochenstart zudem eine etwas optimistischere Prognose für das Jahr ausgerufen: LEG erwartet aus den Übernahmen im laufenden Jahr erste positive Ergebnisbeiträge. Daher wird nun 2020 bei der für die Immobilienwirtschaft wichtigen operativen Gewinnkennziffer FFO I die obere Hälfte der Zielspanne von 370 bis 380 Millionen Euro anvisiert./mne/tav/fba