--Dividendenvorschlag 1,03 EUR/Aktie nach 0,90 EUR

--Bündelung Projektmanagement auf Plattform nachhaltiger Neubau

--Kostensenkung zur Zielerreichung, falls Mietendeckel bleibt

(NEU: Details, Analysten, Kursreaktion)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Deutsche Wohnen will für das abgelaufene Jahr eine deutlich höhere Dividende zahlen als im Vorjahr und kehrt damit zu ihrer normalen Ausschüttungsquote zurück. Im laufenden Jahr soll der operative Gewinn FFO I (Funds from Operations) auf Vorjahresniveau landen, der Nettovermögenswert steigen, teilte der Berliner Immobilienkonzern mit.

Bis 2040 soll der Bestand klimaneutral sein. Dafür nimmt der DAX-Konzern insgesamt 2 Milliarden Euro in die Hand und bündelt seine Projektmanagement-Aktivitäten in einer eigenständigen Plattform, um den nachhaltigen Neubau in Deutschland voranzutreiben. Geführt werden soll die Plattform von der Quarterback-Gruppe, an der Deutsche Wohnen mit rund 40 Prozent beteiligt ist.

Die Dividende für 2020 soll um 0,13 auf 1,03 Euro je Aktie steigen, wie der Konzern mitteilte. Damit kehre er zurück zu seiner durchschnittlichen Ausschüttungsquote von 65 Prozent des FFO I. Für 2019 wurde sie auf 60 Prozent reduziert, um einen 30 Millionen Euro schweren Corona-Hilfsfonds einzurichten. Analysten im Konsens von S&P Global Intelligence hatten nur mit einem Anstieg auf 0,97 Euro gerechnet.

Die Aktie notierte kurz nach Handelsbeginn leicht im Minus. Die Citi-Analysten bestätigten ihre Kauf-Einschätzung. Positiv sei unter anderem die stärker als erwartete Dividendenerhöhung und dass die Ergebnisse weitgehend unbeeinflusst seien von der Covid-19-Krise. Berenberg nannte Ergebnisse und Ausblick "solide".


   FFO-Ziel 2021 geht von Aufhebung des Berliner Mietendeckels aus 

2021 soll der operative Gewinn etwa das Vorjahresniveau von 544,1 Millionen Euro erreichen. Zugleich revidierte der Konzern aufgrund einer Neuberechnung den 2019er Wert auf 553,1 Millionen von ursprünglich 538,1 Millionen Euro. Der FFO je Aktie betrug 1,56 (1,54) Euro.

Die Prognose basiert darauf, dass das Berliner Mietendeckelgesetz vom Bundesverfassungsgericht kassiert wird, so CEO Michael Zahn in der Telefonkonferenz mit Journalisten. Sei dies nicht der Fall, werde der Konzern Kosten sparen, um das Ziel zu erreichen. Eine Entscheidung des Gerichts wird noch im zweiten Quartal erwartet. Der Berliner Mietendeckel führte laut Mitteilung 2020 zu einem Rückgang der Bestandsmiete im Gesamtportfolio um 4,1 Prozent auf durchschnittlich 6,70 Euro pro Quadratmeter.

Im abgelaufenen Jahr stieg der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) insbesondere aufgrund von Verkäufen um 12,1 Prozent auf rund 1,01 Milliarden Euro. Nach Steuern verdiente Deutsche Wohnen 1,545 Milliarden Euro, ein leichter Rückgang zum Vorjahreswert von 1,601 Milliarden. Nach Steuern und Dritten blieb ein Gewinn von 1,503 (1,530) Milliarden Euro.


   1,9 Milliarden Euro Wertsteigerung im Immobilienportfolio 2020 

Zur Entwicklung trugen unter anderem ein höherer Verlust beim Finanzergebnis und höhere latente Steuern bei. Die Vertragsmieten erreichten mit 837,6 Millionen Euro etwa das Niveau des Vorjahres. Positiv wirkte ein höherer Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Das Immobilienportfolio verzeichnete eine Wertsteigerung von rund 1,9 Milliarden Euro, die auch durch Bewertungsgewinne im Verkauf realisiert wurde. Aufgrund von Bewertungsgewinnen stieg der Nettovermögenswert (EPRA NAV) um 12,3 Prozent auf 52,80 Euro je Aktie. Der Verschuldungsgrad (LTV) bewegte sich mit 37 Prozent im vorgegebenen Zielkorridor von 35 bis 40 Prozent.

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DJG/uxd/smh

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March 25, 2021 05:04 ET (09:04 GMT)