Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

GEWINNE - Nach Berechnungen des Handelsblatts verdienten die 30 größten deutschen Konzerne im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 117,7 Milliarden Euro nur 3,9 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Die Zahl bezieht sich auf die Gewinne vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen - das sind vor allem Abschreibungen. "Der Gewinntrend hat sich stärker als erwartet entwickelt", sagt Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp, "und er wird sich dank des starken globalen Wachstums in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 weiter erholen." Geht es nach den Prognosen der Konzerne, dann stehen viele im laufenden Jahr vor Rekordgewinnen. (Handelsblatt)

AGRARWENDE - Kurz vor einer entscheidenden Agrarministerkonferenz der Länder hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) einen massiven Kurswechsel in der deutschen Agrarpolitik gefordert. "Wir haben ein Fördersystem, das die Auszahlung des Großteils der Gelder bedingungslos an die Größe der Betriebe koppelt", sagte Schulze der Süddeutschen Zeitung. "Da müssen wir raus." Deutlich mehr Mittel müssten in Umweltleistungen der Landwirte fließen. Hintergrund ist eine Reform der Agrarhilfen, über die derzeit Bund und Länder verhandeln. Ihrer Agrarkollegin Julia Klöckner (CDU) warf Schulze vor, sie wolle eine echte Reform vereiteln. (SZ)

IMMOBILIENPREISE - Der zweitgrößte deutsche Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat vor der Entwicklung der Mieten und Kaufpreise in Deutschland gewarnt. "Mieten in Frankfurt oder München von 18 Euro pro Quadratmeter sind ungesund", sagte Deutsche-Wohnen-Vorstandschef Michael Zahn dem Handelsblatt. Doch wer in Märkte regulatorisch eingreife, in denen das Angebot auf Jahre hinaus knapp sei, mache "es nur schlimmer". Auf dem deutschen Immobilienmarkt sieht Zahn keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Booms. (Handelsblatt)

GAUWEILER - Der Rechtsanwalt und CSU-Politiker Peter Gauweiler hat während seiner Zeit im Bundestag als Anwalt Beraterhonorare in Höhe von mehr als 11 Millionen Euro beim Milliardär August von Finck abgerechnet. Gauweiler schickte von 2008 bis 2015 regelmäßig Rechnungen über ein "vereinbartes Pauschalhonorar" an Finck. Die letzten Abrechnungen erfolgten nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag. Insgesamt waren es mehr als 12 Millionen Euro. Gauweiler hat bei Finck auch die Kosten für Gutachten prominenter Professoren abgerechnet, mit deren Hilfe der CSU-Politiker beim Bundesverfassungsgericht gegen die Rettungsschirme für Griechenland und für den Euro vorging. (SZ)

BUND-LÄNDER-RUNDE -- Nach dem Kippen der Osterruhe hat der Städte- und Gemeindebund eine Reform der Bund-Länder-Runde zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. Zwar bleibe die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder "ein unverzichtbares Gremium, in dem insbesondere bundeseinheitliche Maßstäbe wie etwa die Notbremse abgesprochen werden können", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wünschenswert wäre allerdings, dass die Struktur der Arbeit in dieser Runde optimiert, beschleunigt und nachvollziehbar für die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert wird", forderte der Chef des Städte- und Gemeindebunds. (Funke Mediengruppe)

GLEICHSTELLUNG - Deutsche sehen keinen positiven Effekt der Pandemie für die Gleichstellung, wie eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Kantar im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt: 60 Prozent der Befragten können keinen positiven Effekt der Pandemie für die Zukunft der Gleichstellung von Männern und Frauen erkennen. Eine große Mehrheit (84 Prozent) sieht demnach einen deutlichen Handlungsbedarf, um das "gesellschaftliche Ideal" einer Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. Ein nennenswerter Anteil von Frauen und Männern befürchtet, dass das Aufbrechen traditioneller Rollenklischees noch viel Zeit und Mühe erfordern wird. (Handelsblatt)

DJG/pi/sha

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March 26, 2021 01:29 ET (05:29 GMT)