BERLIN (dpa-AFX) - Die Wohnungswirtschaft fordert milliardenschwere staatliche Unterstützung für die energetische Gebäudesanierung. "Selbst bei konservativen Annahmen sind allein für die vermieteten Wohnungen in Deutschland jährlich mindestens sechs Milliarden Euro Unterstützung nötig, wenn die Klimaziele im Gebäudebereich erreicht werden sollen", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), am Dienstag in Berlin. Die nötigen Sanierungen sind aus Sicht des Branchenverbands unter den aktuellen Bedingungen nicht zu stemmen.

Zwischen sechs und zehn Milliarden Euro an Unterstützung wären laut GdW nötig, wenn die Mietwohnungen energetisch saniert würden ohne dass die Mieter unter dem Strich mehr zahlen müssen. Die Kaltmiete würde zwar steigen, weil die Mieter einen Teil der Sanierungskosten tragen würden. Wegen Energiespareffekten würden sie aber weniger Heizkosten haben. Die Warmmiete bliebe also gleich.

Der GdW beruft sich bei seinen Forderungen auf Berechnungen der bundeseigenen Deutsche Energie-Agentur (Dena) und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Im Gebäudesektor fielen im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben des Umweltbundesamts 117 Millionen von insgesamt 866 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent an - in diese Einheit werden Treibhausgase oft umgerechnet, da Kohlendioxid (CO2) den größten Anteil hat. Gebäude hatten damit einen Anteil von 13,5 Prozent am deutschen Treibhausgas-Ausstoß. Bis 2030 soll der Ausstoß auf 72 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent sinken./hrz/DP/nas