HAMBURG (dpa-AFX) - Im Corona-Jahr 2020 hat sich der Anstieg der Bestandsmieten in Deutschland leicht abgeschwächt. Das zeige eine Auswertung der örtlichen Mietspiegel, berichtete der Hamburger Immobilienspezialist F+B am Donnerstag. Die so genannten ortsüblichen Vergleichsmieten seien 2020 im Durchschnitt um 1,7 Prozent gestiegen, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die ausgewerteten amtlichen Daten spiegelten die Entwicklung der Mietkosten für Millionen von Haushalten in Deutschland wider, betonte F+B.

Die teuerste Großstadt für Mieter ist demnach Stuttgart. Dort müssten mit bestehenden Mietverträgen durchschnittlich 10,38 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete gezahlt werden. Das liege um 46 Prozent über den 7,11 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Durchschnitt ermittelt wurden. In München zahlten Mieter durchschnittlich 9,72 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete, in Frankfurt/Main 8,69 Euro. Für Hamburg wurden 8,62 Euro ermittelt, für die beiden NRW-Städte Düsseldorf und Köln 8,50 beziehungsweise 8,47 Euro.

"Vergleichsweise günstig ist das Wohnen in Berlin, wenn man die Bestandsmieten in anderen Metropolregionen als Vergleichsmaßstab heranzieht", sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner laut Mitteilung. In den westlichen Stadtteilen Berlins kosteten Bestandswohnungen momentan im Schnitt 7,40 Euro, in den östlichen 6,65 Euro pro Quadratmeter. An den Zahlen zeige sich, welche finanziellen Vorteile Mieter mit alten Mietverträgen "immer noch haben". Allerdings seien die Bestandsmieten sowohl im Berliner Altbau- als auch im Neubausegment überdurchschnittlich angestiegen, während langjährige Mieter in den Großsiedlungen noch relativ preiswert lebten.

Die teuerste Kommune Deutschlands ist den Zahlen zufolge die Münchner Nachbargemeinde Karlsfeld im Landkreis Dachau. Dort betrage die durchschnittliche Nettokaltmiete 10,90 Euro pro Quadratmeter. Auch in anderen Gemeinden in den "Speckgürteln" von München und Stuttgart seien die Bestandsmieten überdurchschnittlich hoch. Dort spiegelten sich die hohen Angebotsmieten der vergangenen Jahre nun zeitversetzt auch bei den ortsüblichen Vergleichsmieten wider./hff/DP/mis