Von Jürgen Hesse

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG ist im zweiten Quartal teils deutlich stärker als erwartet gewachsen. Zudem erhöhte der Konzern die Prognose für das bereinigte EBITDA AL im laufenden Jahr.

Insgesamt brachten die Bonner es im Quartal aber auf kein organisches Wachstum mehr. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursen und Veränderungen im Konsolidierungskreis sprach die Telekom nur von Einnahmen "nahezu" auf Vorjahresniveau. Im Vorquartal hatte das Plus organisch noch bei 1,7 Prozent gelegen. Die wichtigen Service-Umsätze ohne Geräteverkäufe kamen gleichwohl auf einen Anstieg von 10,8 Prozent.

Im zweiten Quartal stiegen die Konzernumsätze um 5,9 Prozent auf 28,168 Milliarden Euro, Analysten hatten mit 28,229 Milliarden Euro gerechnet. Das bereinigte EBITDA AL kletterte um 5,5 Prozent auf 11,476 Milliarden, verglichen mit einer Konsensprognose von 9,838 Milliarden.

Der Konzernüberschuss hat sich im Zeitraum April bis Juni zwar auf 1,460 (Vorjahr 1,879) Milliarden Euro verringert. Hier hatten Analysten aber nur 0,946 Milliarden Euro erwartet. Hier belasteten Sonderaufwendungen, über die die US-Tochter T-Mobile bereits vor einigen Tagen berichtet hat. Auf bereinigter Basis stieg der Konzerngewinn um 15,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, hier lag der Marktkonsens bei 1,716 Milliarden.

Der freie Cashflow AL fiel um 0,3 Prozent auf 2,759 Milliarden Euro. Das war mehr als von Analysten mit 2,615 Milliarden Euro erwartet.

Im Mobilfunk verzeichnete die Telekom in Deutschland einen Zuwachs bei den Vertragskunden unter eigenen Marken um 194.000 im Gesamtjahr. Das operative Segment Deutschland steigerte den Gesamtumsatz um 2,7 Prozent auf 6,064 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL wuchs um 3,1 Prozent auf 2,426 Milliarden Euro.

In Europa schrumpfte der Umsatz erneut, und zwar um 2,7 Prozent, das bereinigte EBITDA AL fiel hier um 0,8 Prozent. Auch das Systemgeschäft verzeichnete einen um 0,1 Prozent geringeren Umsatz, blieb mit plus 82 Millionen Euro aber operativ und bereinigt in der Gewinnzone.

Für das laufende Jahr erhöhte die Telekom die Prognose. Das bereinigte EBITDA AL soll nun 37 Milliarden Euro erreichen. Bislang hatte der DAX-Konzern hier über 36,6 (2021: 37,3) Milliarden Euro angekündigt. Dass diese Kennziffern auf Jahressicht fallen soll, ist auf die Entkonsolidierung von T-Mobile Netherlands und eine veränderte Bilanzierung des Endgeräte-Leasings in den USA zurückzuführen. Die Anhebung der Prognose begründetete die Telekom mit der höheren Prognose der US-Tochter T-Mobile.

Beim Free Cashflow AL werden unverändert über 10 Milliarden Euro erwartet. Telekom-Chef Tim Höttges sagte, der Konzern liege gut im Plan für die ambitionierten Ziele aus dem Kapitalmarkttag 2021.

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August 11, 2022 01:00 ET (05:00 GMT)