FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG ist im dritten Quartal teils deutlich stärker als erwartet gewachsen, hat die Prognosen der Analysten aber nicht durchgängig erreicht. Insgesamt brachten die Bonner es auf ein organisches Wachstum von 2,1 Prozent beim Umsatz. Das war weniger als in den Vorquartalen, als der Konzern um 6,8 und 7,1 Prozent gewachsen war. Für 2021 erhöhte die Telekom zum dritten Mal dieses Jahr ihren Ausblick, den sie bereits bei Vorlage der Zweitquartalszahlen erneut hoch genommen hatte.

Im laufenden Jahr rechnet der Konzern rechnet nun mit einem bereinigten EBITDA AL von rund 38 Milliarden Euro nach zuvor mindestens 37,2 Milliarden Euro. Beim Free Cashflow AL werden nun rund 8,5 Milliarden Euro erwartet. Bislang hatte der Wert bei mindestens 8,0 Milliarden Euro gelegen. Zu diesen höheren Prognosen tragen sowohl T-Mobile US als auch das Geschäft des Konzerns außerhalb der USA bei.

Im dritten Quartal stiegen die Einnahmen um 1,8 Prozent auf 26,877 Milliarden Euro, Analysten hatten allerdings mit 27,145 Milliarden Euro etwas mehr erwartet. Das bereinigte EBITDA AL fiel um 0,3 Prozent auf 9,661 Milliarden, verglichen mit einer Konsensprognose von 9,350 Milliarden. Organisch, also ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten und Zukäufen, legte das EBITDA AL um 0,2 Prozent zu. Die Telekom führte den Rückgang teils auf eine veränderte Geschäftspraxis beim Leasing von Endgeräten in den USA zurück. Ohne diesen Effekt wäre die Gewinnkennziffer um 6,7 Prozent gestiegen.

Der Konzernüberschuss hat sich im Zeitraum Juli bis September auf 889 (Vorjahr 817) Millionen Euro erhöht. Hier hatten Analysten 1,106 Milliarden Euro erwartet. Auf bereinigter Basis ging er um 13 Prozent auf 1,313 Milliarden Euro zurück, hier lag der Marktkonsens bei 1,456 Milliarden. Die Telekom verwies auf die Bilanzierung der Optionen auf Aktien von T-Mobile US, die noch im Besitz von Softbank sind und die die Bonner erwerben können. Je nach Aktienkurs der US-Tochter müssen die Optionen mit Gewinnen oder Verluste in der Bilanz berücksichtigt werden.

Der freie Cashflow AL erhöhte sich um 80 Prozent auf 2,940 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten mit 1,9 Milliarden Euro erwartet. Der Anstieg des Cashflow sei rein im operativen Geschäft erzielt worden. Allerdings war die Vorjahresbasis durch eine Umstellung beim Factoring um 0,7 Milliarden Euro unnatürlich gedrückt worden.

Schon am Vorabend hatte der Bonner DAX-Konzern angekündigt, seine Dividende für 2021 um 4 Cent auf 0,64 Euro je Aktie erhöhen zu wollen. Die Dividende soll sich am bereinigten Ergebnis je Aktie orientieren. Dieser Wert soll von 1,20 Euro im Geschäftsjahr 2020 bis 2024 auf mehr als 1,75 Euro steigen.

Das US-Geschäft steigerte den Umsatz im Quartal um 1,4 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL erreichte 5,771 Milliarden Euro, ein Rückgang um 3,7 Prozent.

Im Heimatmarkt stieg der Umsatz um 2,5 Prozent auf 5,990 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL verbesserte sich um 3,9 Prozent auf 2,456 Milliarden Euro. In Europa wuchsen die Einnahmen um 0,9 Prozent auf 2,905 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL stieg um 3,9 Prozent auf 1,105 Milliarden Euro.

Im Systemgeschäft kletterten der Auftragseingang um 15 Prozent auf 802 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA AL um 3,9 Prozent auf 80 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 1,7 Prozent.

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November 12, 2021 01:01 ET (06:01 GMT)