BONN (dpa-AFX) - Telekom-Chef Tim Höttges sieht in der anstehenden Übernahme auf dem US-Mobilfunkmarkt deutliche Chancen auf einen steigenden Börsenwert. "Die neue T-Mobile US käme - Stand heute - auf eine Marktkapitalisierung von rund 120 Milliarden Dollar", sagte er auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch in Bonn laut Redetext. Die Lücke zu den Rivalen AT&T mit 274 Milliarden Dollar (251 Mrd Euro) und Verizon mit 242 Milliarden liege damit bei mindestens 120 Milliarden Dollar. "Ich sehe keinen Grund, warum man die nicht deutlich verkleinern könnte." Im Zuge des jüngsten positiven US-Gerichtsurteils zugunsten der Übernahme waren die Aktienkurse spürbar angezogen.

Die US-Tochter T-Mobile US und der Fusionspartner Sprint kämen laut Höttges zusammen auf aktuell 140 Millionen Kunden. AT&T habe zehn Millionen Kunden mehr, Verizon liege auf Augenhöhe. Vor allem bei Geschäftskunden stecke noch Potenzial für T-Mobile, da habe die US-Tochter noch Marktanteile aufzuholen.

Der Abschluss der Übernahme ist bis Anfang April angepeilt. Wenn die Effekte eines zusammengelegten Netzes voll greifen, hat sich die Telekom rund sechs Milliarden US-Dollar an Einsparungen pro Jahr ausgerechnet. Dafür muss das Unternehmen aber in Vorleistung gehen, zunächst kostet die Fusion nach früheren Angaben rund 15 Milliarden Dollar, zudem will der bald auf den US-Chefposten aufrückende Mike Sievert Dutzende Milliarden in den Aufbau des 5G-Netzes stecken.

Es stehen noch einige kleinere Genehmigungen für das Vorhaben aus. Zuletzt gab aber auch die treibende Kraft hinter der gescheiterten großen Klage von mehreren US-Bundesstaaten, die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, ihren Widerstand auf - sie will auf eine Berufung verzichten./men/stk