LONDON (dpa-AFX) - Trotz vielfacher Corona-Beschränkungen hat der britische Telekommunikationskonzern BT Group das vergangene Quartal besser als befürchtet hinter sich gebracht. In dem bis Ende Dezember gelaufenen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 ging das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zum Vorjahr um fünf Prozent auf 1,88 Milliarden britische Pfund (2,13 Mrd Euro) zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Der bereinigte Umsatz fiel genauso stark auf knapp 5,5 Milliarden Pfund.

Analysten hatten mit noch schlechteren Ergebnissen gerechnet. Die Aktie stieg in den ersten Handelsminuten um bis zu vier Prozent, konnte das Niveau aber nicht halten. Zuletzt lag sie noch knapp ein Prozent im Plus. Da der Konzern mit vielen Problemen wie hohen Schulden und einer zunehmenden Konkurrenz kämpft, gehört die Aktie mit Verlusten von fast 75 Prozent in den vergangenen fünf Jahren zu den größten Verlierern des Sektors. Zum Vergleich: Das Papier der Deutschen Telekom gab in diesem Zeitraum kaum nach.

BT litt im vergangenen Quartal unter den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen wie etwa der Schließungen im Einzelhandel sowie von Geschäften, Bars und Clubs. Zudem fielen durch die Reisebeschränkungen Roaming-Einnahmen weg und es wurden weniger Bündelangeboten nachgefragt. Wechselkurseffekte sowie die Trennung von einigen Aktivitäten in Spanien, Frankreich und Lateinamerika wirkten sich ebenfalls negativ auf die Umsätze aus.

Drei der vier Sparten verbuchten daher Rückgänge beim Umsatz und operativen Gewinn. Leicht zulegen konnte dagegen die Sparte Openreach, in der das Breitband- und Festnetzgeschäft gebündelt ist. Sie profitierte von einer höheren Nachfrage, da zum Beispiel mehr Leute von zu Hause aus arbeiteten oder Streaming-Angebote stärker genutzt wurden.

Analyst Akhil Dattani von der US-Bank JP Morgan sprach in einer ersten Stellungnahme dennoch von soliden Ergebnissen. Laut Jerry Dellis vom Analysehaus Jefferies lag das operative Ergebnis über dem Konsens. Die Corona-Auswirkungen auf das Kundengeschäft seien erwartbar gewesen, erklärte er.

Trotz stärkerer Corona-Beschränkungen sieht Konzernchef Philip Jansen das Unternehmen weiter auf Kurs und versprach, die Jahresziele für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 erreichen zu können. So peilt das Management weiter ein Ebitda von 7,3 bis 7,5 Milliarden Pfund an.

Die Deutsche Telekom ist seit dem Verkauf des britischen Mobilfunkgeschäfts durch ein Tauschgeschäft mit zwölf Prozent größter Anteilseigner von BT./ngu/tav/zb/jha/