FRANKFURT (Dow Jones)--Im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen das Unternehmen T-Systems in Südafrika hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt ein Ermittlungsverfahren eröffnet, wie die Welt am Sonntag berichtet. In der Sache sei ein Verfahren anhängig, bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von Welt am Sonntag und dem Recherchenetzwerk "Correctiv". Details wollte die Ermittlungsbehörde der Zeitung zufolge nicht nennen.

Nach Informationen der beiden Medien wurde das Verfahren durch eine Strafanzeige von Paul Holden, dem Co-Chef der auf Korruptionsuntersuchungen spezialisierten Organisation Shadow World Investigations in London, ausgelöst. Er werfe T-Systems vor, bei Geschäften in Südafrika korrupte Praktiken genutzt zu haben.

Bereits vor einigen Monaten hat der Zeitung zufolge eine offizielle südafrikanische Untersuchungskommission im Detail Geschäfte von T-Systems mit der südafrikanischen Bahngesellschaft Transnet ausgeleuchtet. Demnach soll die südafrikanische Filiale des deutschen Unternehmens bis Ende 2017 Zahlungen in Millionenhöhe an eine Vermittlerfirma gezahlt haben, die dem Netzwerk der Gupta-Brüder zugerechnet werde. Sie sollen gute Beziehungen zu dem damaligen südafrikanischen Staatspräsidenten Jacob Zuma unterhalten haben.

Ein Sprecher der T-Systems-Mutter Telekom versicherte auf Anfrage von Welt am Sonntag, man dulde keine Gesetzesverstöße, habe "wo nötig" sofortige "Abhilfemaßnahmen ergriffen", bestimmte Geschäftsbeziehungen beendet und rückabgewickelt sowie im Jahr 2020 schließlich die Tochter in Südafrika verkauft. Von einem Ermittlungsverfahren in Frankfurt habe das Unternehmen "keine Kenntnis". Auch der südafrikanische Untersuchungsbericht, so der Sprecher, habe "keine Empfehlung" enthalten, Mitarbeiter von T-Systems oder das Unternehmen selbst strafrechtlich zu verfolgen.

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September 02, 2022 10:00 ET (14:00 GMT)