BONN (dpa-AFX) - Der frühere Telekom-Chef Ron Sommer hat kein Verständnis für Aufsichtsräte, die trotz hohen Alters ihre Mandate nicht abgeben. Es gebe eine natürliche Grenze, ab der die eigene Leistungsfähigkeit nicht mehr so hoch sei wie zuvor - daher sei eine Altersgrenze von 70 Jahren bei Aufsichtsräten wichtig, sagte Sommer der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Der frühere Firmenchef wird an diesem Montag (29. Juli) 70 Jahre alt - wegen dieses Geburtstags hatte er nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen seine drei Aufsichtsratsmandate in großen internationalen Konzernen abgegeben.

Sommer saß seit langem in den Kontrollgremien der Münchner Rück, des indischen Softwareunternehmens Tata Consultancy Services und des russischen Mobilfunkriesen MTS. "Es gibt Leute, die sammeln solche Mandate, als ob es Sammlerstücke sind - leisten tun sie aber kaum etwas", sagte Sommer. In Deutschland gibt es einen "Corporate Governance Kodex", der Firmen die Festlegung einer Altersgrenze für Aufsichtsräte empfiehlt. Ob sie dies tun und welches Alter dann gilt, ist Sache der Unternehmen. In zahlreichen Firmen sind Aufsichtsräte teilweise deutlich über 70.

Sommer war von 1995 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, danach war er operativ nicht mehr als Manager tätig. Er lebt bei Düsseldorf./wdw/DP/fba