FRANKFURT (Dow Jones)--Zunehmende Sorgen vor der immer stärker werdenden Omikron-Welle sorgen zu Wochenbeginn für deutliche Abschläge an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX verliert 1,8 Prozent auf 15.245 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,3 Prozent auf 4.106 Punkte nach. Der Sektor der Reise- und Freizeitwerte wird mit Blick auf die Lockdowns in einigen Ländern und aus Sorge vor weiteren Reisebeschränkungen reflexartig verkauft und stellt mit einem Minus von 3,0 Prozent die schwächste Branche.

"Die zunehmenden Lockdowns treiben den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn", sagt Markt-Stratege Thomas Altmann von QC Partners. Zwar sei noch offen, wie groß der Schaden ausfallen werde. Es sei aber schon klar, dass die Omikron-Variante auf das Wachstum und auf die Unternehmensgewinne drücke.

Damit dürften in der verkürzten und erfahrungsgemäß umsatzarmen Handelswoche vor Weihnachten Investoren hauptsächlich darauf achten, ihre Performance bis ins Jahresende zu retten. Der Aufbau von Absicherungen wiederum dürfte über terminmarktorientierte Verkäufe die Kurse drücken, gerade auch wegen der dünnen Orderbücher.


   BIP könnte im vierten Quartal sinken 

Die Deutsche Bundesbank will trotz guter Konjunkturdaten für Oktober nicht ausschließen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands im vierten Quartal sinken wird. In ihrem aktuellen Monatsbericht erklärt sie das mit den neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sowie den Materialengpässen in der Industrie. Die Inflation dürfte in den nächsten Monaten bei über 4 Prozent bleiben. Hierzu trage unter anderem der steile Anstieg der Marktnotierungen für Erdgas bei, der sich zu Beginn des neuen Jahres merklich in den Endkundentarifen niederschlagen dürfte.


   Deutsche Telekom plant Verkauf der Sendemasten 

Als wenig überraschend kennzeichnen die Analysten von Jefferies Medienberichte, nach denen die Deutsche Telekom auf eine Einigung beim Verkauf ihrer Funkmasten gegen Ende des ersten Quartals 2022 zusteuert. Bereits im Mai habe das Management im Rahmen eines Kapitalmarkttages entsprechende Signale für einen solchen Abschluss gegeben. Indessen stellten die verzögerten Verträge zu Funktürmen durch den Konkurrenten 1&1 ein Hindernis dar, das erste Anfang 2022 beseitigt werde, so die Analysten. Entscheidend sei allerdings, dass das Telekom-Mangement einen Mehrheitsverkauf am oberen Ende der Bewertungsspanne von 20 Milliarden Euro in Betracht ziehe. Die Deutsche Telekom habe sich zum Thema bislang nicht geäußert. Deutsche Telekom fallen um 1,7 Prozent.

Aktien von BNP Paribas steigen gegen den schwachen Gesamtmarkt um 0,9 Prozent. Hier stützt der Verkauf des US-Geschäfts Bank of the West für über 16 Milliarden US-Dollar an die Bank of Montreal. Damit wird ein Einmalertrag von rund 2,9 Milliarden erzielt. Ein Teil der Einnahme soll als Aktienrückkauf an Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die Aktie von Novo Nordisk bricht um 11,6 Prozent ein. Hier belastet, dass die Markteinführung von Wegovy in den USA sich aufgrund eines Zuliefererproblems um mindestens 6 Monate verzögern wird. Laut dem dänischen Pharmakonzern hat ein Hersteller, der im Auftrag von Novo Nordisk Spritzen für das injizierbare Arzneimittel für den US-Markt abfüllt, Lieferung und Produktion wegen Problemen bei der Beachtung der Herstellungsleitlinien für Arzneimittel vorübergehend eingestellt.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.106,24      -1,3%      -55,11        +15,6% 
Stoxx-50                3.671,06      -1,6%      -59,70        +18,1% 
DAX                    15.254,78      -1,8%     -276,91        +11,2% 
MDAX                   33.961,61      -1,4%     -499,16        +10,3% 
TecDAX                  3.779,76      -1,0%      -39,93        +17,7% 
SDAX                   15.766,29      -1,5%     -244,48         +6,8% 
FTSE                    7.191,36      -1,1%      -78,56        +12,5% 
CAC                     6.848,46      -1,1%      -78,17        +23,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,38                  +0,00         +0,19 
US-Zehnjahresrendite        1,39                  -0,02         +0,47 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo., 8:07h  Fr,17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1277      +0,3%      1,1251        1,1277   -7,7% 
EUR/JPY                   128,09      +0,3%      127,59        128,09   +1,6% 
EUR/CHF                   1,0410      +0,2%      1,0391        1,0400   -3,7% 
EUR/GBP                   0,8540      +0,6%      0,8515        0,8497   -4,4% 
USD/JPY                   113,60      -0,1%      113,45        113,59  +10,0% 
GBP/USD                   1,3204      -0,2%      1,3216        1,3270   -3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,3866      -0,0%      6,3878        6,3844   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.060,45      -2,8%   46.579,96     47.172,96  +58,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,19      70,86       -3,8%         -2,67  +43,6% 
Brent/ICE                  71,39      73,52       -2,9%         -2,13  +41,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.797,50   1.797,96       -0,0%         -0,46   -5,3% 
Silber (Spot)              22,34      22,37       -0,1%         -0,03  -15,4% 
Platin (Spot)             928,20     944,60       -1,7%        -16,40  -13,3% 
Kupfer-Future               4,27       4,30       -0,5%         -0,02  +21,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 20, 2021 07:01 ET (12:01 GMT)