FRANKFURT (Dow Jones)--Zunehmende Sorgen vor der immer stärker werdenden Omikron-Welle drücken zu Wochenbeginn die europäischen Aktienmärkte deutlich ins Minus. Der DAX verliert 1,8 Prozent auf 15.258 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,2 Prozent auf 4.113 Punkte nach. Damit zeigen sich die Indizes allerdings deutlicher erholt von ihren Tagestiefs. Der Sektor der Reise- und Freizeitwerte wird mit Blick auf die Lockdowns in einigen Ländern und aus Sorge vor weiteren Reisebeschränkungen reflexartig verkauft und verliert 1,2 Prozent.

"Die zunehmenden Lockdowns treiben den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn", sagt Markt-Stratege Thomas Altmann von QC Partners. Zwar sei noch offen, wie groß der Schaden ausfallen werde. Es sei aber schon klar, dass die Omikron-Variante auf das Wachstum und auf die Unternehmensgewinne drücke.

Zudem drückt auf die Stimmung, dass das billionenschwere Sozial- und Klimaschutzpaket von US-Präsident Joe Biden aktuell auf der Kippe steht. Der demokratische US-Senator Joe Manchin wird dem Paket nach eigenen Angaben nicht zustimmen. Seine Zustimmung ist allerdings entscheidend, weil sich die Demokraten im Oberhaus des Kongresses keinen einzigen Abweichler erlauben können, wenn sie das Gesetz verabschieden wollen.


   BIP könnte im vierten Quartal sinken 

Die Deutsche Bundesbank will trotz guter Konjunkturdaten für Oktober nicht ausschließen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands im vierten Quartal sinken wird. In ihrem aktuellen Monatsbericht erklärt sie das mit den neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sowie den Materialengpässen in der Industrie. Die Inflation dürfte in den nächsten Monaten bei über 4 Prozent bleiben. Hierzu trage unter anderem der steile Anstieg der Marktnotierungen für Erdgas bei, der sich zu Beginn des neuen Jahres merklich in den Endkundentarifen niederschlagen dürfte.


   Deutsche Telekom plant Verkauf der Sendemasten 

Als wenig überraschend bezeichnen die Analysten von Jefferies Medienberichte, nach denen die Deutsche Telekom auf eine Einigung beim Verkauf ihrer Funkmasten gegen Ende des ersten Quartals 2022 zusteuert. Bereits im Mai habe das Management im Rahmen eines Kapitalmarkttages entsprechende Signale für einen solchen Abschluss gegeben. Indessen stellten die verzögerten Verträge zu Funktürmen durch den Konkurrenten 1&1 ein Hindernis dar, das erste Anfang 2022 beseitigt werde, so die Analysten. Entscheidend sei, dass das Telekom-Management einen Mehrheitsverkauf am oberen Ende der Bewertungsspanne von 20 Milliarden Euro in Betracht ziehe. Die Deutsche Telekom habe sich zum Thema bislang nicht geäußert. Deutsche Telekom fallen um 2,5 Prozent.

Aktien von BNP Paribas steigen gegen den schwachen Gesamtmarkt um 0,6 Prozent. Hier stützt der Verkauf des US-Geschäfts Bank of the West für über 16 Milliarden US-Dollar an die Bank of Montreal. Damit wird ein Einmalertrag von rund 2,9 Milliarden erzielt. Ein Teil davon soll als Aktienrückkauf an Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die Aktie von Novo Nordisk bricht um 11,2 Prozent ein. Hier belastet, dass die Markteinführung von Wegovy in den USA sich aufgrund eines Zuliefererproblems um mindestens 6 Monate verzögern wird. Laut dem dänischen Pharmakonzern hat ein Hersteller, der im Auftrag von Novo Nordisk Spritzen für das injizierbare Arzneimittel für den US-Markt abfüllt, Lieferung und Produktion wegen Problemen bei der Beachtung der Herstellungsleitlinien für Arzneimittel vorübergehend eingestellt.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.113,10      -1,2%      -48,25        +15,8% 
Stoxx-50                3.675,89      -1,5%      -54,87        +18,3% 
DAX                    15.258,49      -1,8%     -273,20        +11,2% 
MDAX                   34.037,33      -1,2%     -423,44        +10,5% 
TecDAX                  3.799,93      -0,5%      -19,76        +18,3% 
SDAX                   15.789,10      -1,4%     -221,67         +6,9% 
FTSE                    7.189,01      -1,1%      -80,91        +12,5% 
CAC                     6.860,69      -1,0%      -65,94        +23,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,37                  +0,01         +0,20 
US-Zehnjahresrendite        1,38                  -0,02         +0,46 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo., 8:07h  Fr,17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1298      +0,5%      1,1251        1,1277   -7,5% 
EUR/JPY                   128,21      +0,3%      127,59        128,09   +1,7% 
EUR/CHF                   1,0410      +0,2%      1,0391        1,0400   -3,7% 
EUR/GBP                   0,8542      +0,6%      0,8515        0,8497   -4,4% 
USD/JPY                   113,50      -0,2%      113,45        113,59   +9,9% 
GBP/USD                   1,3226      -0,1%      1,3216        1,3270   -3,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,3833      -0,1%      6,3878        6,3844   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.178,12      -2,6%   46.579,96     47.172,96  +59,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  67,03      70,86       -5,4%         -3,83  +41,2% 
Brent/ICE                  70,24      73,52       -4,5%         -3,28  +41,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.793,43   1.797,96       -0,3%         -4,53   -5,5% 
Silber (Spot)              22,21      22,37       -0,7%         -0,16  -15,9% 
Platin (Spot)             922,38     944,60       -2,4%        -22,22  -13,8% 
Kupfer-Future               4,29       4,30       -0,2%         -0,01  +21,7% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 20, 2021 10:05 ET (15:05 GMT)