NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Mobilfunker Sprint hat offenbar die Gespräche mit der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US über eine möglichen Zusammenschluss wieder aufgenommen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dieser Schritt war erwartet worden, nachdem die Frist für exklusive Gespräche zwischen Sprint und den beiden US-Kabelkonzernen Charter und Comcast über Kooperationen oder mögliche Zusammenschlüsse ausgelaufen ist.

Die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen T-Mobile US und Sprint würden zeigen, dass die Sprint-Mutter Softbank alle Optionen für das vor rund fünf Jahren erworbene Unternehmen prüft. Dabei sei weiterhin auch die Übernahme des Kabelkonzerns Charter durch Softbank eine Option, um dann Sprint mit dem deutlich größeren Unternehmen zusammenzulegen. Sprint hatte zuletzt anders als zum Beispiel T-Mobile US Probleme, Kunden zu gewinnen. Im vergangenen Quartal musste Sprint sogar einen Rückgang bei der Kundenzahl hinnehmen.

Vertreter der beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren, hieß es in dem Bloomberg-Bericht weiter. Die Deutsche Telekom hält sich zu dem Thema offiziell bedeckt. So hatte Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt bei der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen am vergangenen Donnerstag gesagt, dass sich der Konzern zu den Spekulationen über die Zukunft von T-Mobile US nicht äußert. Das Unternehmen sei sehr gut im Markt positioniert und habe alle Zutaten für ein erfolgreiches Geschäft, sagte er.

Einem "Handelsblatt"-Bericht im Juni zufolge sind die die Bonner durchaus ihr zuletzt glänzendes US-Mobilfunkgeschäft mit Sprint zusammenlegen, sofern sie dabei die unternehmerische Führung bekommen. Es liege aber noch kein offizieller Beschluss des Telekom-Aufsichtsrats für das Vorgehen vor, da die obligatorischen politischen Gespräche vor einem derartigen Vorhaben noch nicht abgeschlossen seien, hatte es in dem Bericht unter Berufung auf das Umfeld des Vorstands und Aufsichtsrats geheißen. Die Telekom wollte die Informationen damals nicht kommentieren./zb/she