Die schwedische EQT und der größte kanadische Pensionsfonds Omers übernehmen die Anteile der US-Beteiligungsfirma KKR und des niederländischen Investors Reggeborgh, der die Firma 2011 gegründet hatte, wie die Beteiligten am Montag mitteilten. Das Unternehmen werde dabei mit 2,5 Milliarden Euro bewertet, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Deutsche Glasfaser soll nun mit dem saarländischen Rivalen Inexio fusioniert werden, den EQT im vergangenen Jahr für rund eine Milliarde Euro geschluckt hatte. EQT soll 51 Prozent an dem Unternehmen halten, OMERS 49 Prozent.

Mittelfristig wollen die Infrastruktur-Investoren sieben Milliarden Euro in die Hand nehmen, um Lücken in der Breitband-Versorgung zu schließen. Mehr als sechs Millionen Glasfaser-Anschlüsse sollen entstehen. "Damit wird die Gruppe den größten Teil der noch nicht mit Gigabit-fähigen Internetanschlüssen versorgten Gebiete in Deutschland erschließen", hieß es in der Mitteilung. Die Deutsche Telekom und Vodafone halten den flächendeckenden Ausbau - vor allem in ländlichen Regionen - nicht für rentabel. Für Finanzinvestoren sind Infrastruktur-Betreiber attraktiv, weil sie über lange Zeit stabile Renditen versprechen. Omers hat bereits in Frankreich in den Breitband-Ausbau investiert.

KKR war 2015 bei Deutsche Glasfaser eingestiegen. Seither habe das Unternehmen rund 1,2 Milliarden Euro in den Ausbau des inzwischen 30.000 Kilometer langen Netzes investiert. Deutsche Glasfaser allein kommt auf Anschlüsse für 600.000 Haushalte und 5000 Firmen. Zuletzt hatte sich das Unternehmen aus Borken im Münsterland 1,8 Milliarden Euro Fremdkapital für die Expansion besorgt. Mit den neuen Eigentümern wachse die Finanzkraft noch einmal erheblich, erklärte die Firma. "Deutsche Glasfaser und Inexio schließen zusammen pro Jahr 250.000 Haushalte an ihre Glasfasernetze an", sagte EQT-Partner Matthias Fackler. "Wir wollen das auf mittlere Sicht verdoppeln."