Von Jürgen Hesse

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG ist im ersten Quartal teils deutlich stärker als erwartet gewachsen. Zudem erhöhte der Konzern die Prognose für den Free Cashflow AL und das bereinigte EBITDA AL im laufenden Jahr.

Insgesamt brachten die Bonner es im Quartal auf ein organisches Wachstum von 1,7 Prozent beim Umsatz. Das war weniger als im Vorquartal mit 2,3 Prozent. Die wichtigen Service-Umsätze ohne Geräteverkäufe kamen aber insgesamt auf ein Plus von 10 Prozent.

Im ersten Quartal stiegen die Konzernumsätze um 6,2 Prozent auf 28,023 Milliarden Euro, Analysten hatten nur mit 27,866 Milliarden Euro gerechnet. Das bereinigte EBITDA AL kletterte um 6,8 Prozent auf 9,873 Milliarden, verglichen mit einer Konsensprognose von 9,548 Milliarden. Ohne die veränderte Geschäftspraxis und in der Bilanzierung beim Leasing von Endgeräten in den USA stieg das bereinigte Core EBITDA AL um 8,5 Prozent.

Der Konzernüberschuss hat sich im Zeitraum Januar bis März auf 3,949 (Vorjahr 0,936) Milliarden Euro erhöht. Hier hatten Analysten nur 1,075 Milliarden Euro erwartet. Hier trugen neben dem guten operativen Geschäft die Verkäufe von Aktivitäten in den Niederlanden und eines Anteils an Glasfaser Plus zu der Vervierfachung des Gewinns bei. Auf bereinigter Basis stieg er um 86 Prozent auf 2,238 Milliarden Euro, hier lag der Marktkonsens bei 1,479 Milliarden.

Der freie Cashflow AL stieg um 46 Prozent auf 3,781 Milliarden Euro. Auch das war deutlich mehr als von Analysten mit 2,567 Milliarden Euro erwartet.

Im Mobilfunk verzeichnete die Telekom in Deutschland einen Zuwachs bei den Vertragskunden unter eigenen Marken um 193.000 im Gesamtjahr. Das operative Segment Deutschland steigerte den Gesamtumsatz 2021 um 0,9 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL wuchs noch stärker: um 3,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

In Europa schrumpfte der Umsatz allerdings um 0,9 Prozent, das bereinigte EBITDA AL stieg hier dennoch um 3,2 Prozent. Auch das Systemgeschäft verzeichnete einen um 1,9 Prozent geringeren Umsatz, blieb mit 73 Millionen Euro aber operativ und bereinigt in der Gewinnzone.

Für das laufende Jahr kündigte die Telekom ein bereinigtes EBITDA AL von nun über 36,6 (2021: 37,3) Milliarden Euro an. Bislang hatte das Unternehmen rund 36,5 Milliarden Euro angekündigt. Dass diese Kennziffern auf Jahressicht fallen soll, ist auf die Entkonsolidierung von T-Mobile Netherlands und eine veränderte Bilanzierung des Endgeräte-Leasings in den USA zurückzuführen. Die Anhebung der Prognose jetzt begründetete die Telekom mit der höheren Prognose der US-Tochter T-Mobile. Die Prognosen für die übrigen Konzernsparten bleiben unverändert.

Beim Free Cashflow AL werden nun über statt rund 10 Milliarden Euro erwartet.

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DJG/jhe/kla

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May 13, 2022 01:00 ET (05:00 GMT)