Ein zentraler Mobilfunk-Sendemast ist wichtig, um das beste Netz zu gewährleisten. Steht dieser außerhalb, geht ein Großteil der Leistung verloren. Warum, steht hier.

Wer im Fernsehen Fragen hat, erkundigt sich am besten bei einem klugen, orangefarbenen Nager. Das heißt dann: 'Frag doch mal die Maus!' Nun wissen wir nicht, wie bewandert die Fernseh-Maus in Sachen Mobilfunk ist. Denn als sie 1971 zum ersten Mal zu sehen war, hatten Telefone ja noch Wählscheiben. Aber eines wissen wir: Die Deutsche Telekom, die kennt sich damit aus. Und deshalb beantworten wir heute Fragen zum Standort von Mobilfunk-Antennen, die immer wieder gestellt werden. Motto unseres Q&A, in Magenta statt in Orange: 'Frag doch mal die Telekom!'

Q: Warum stehen Mobilfunk-Antennen meist mitten im Ort, und nicht außerhalb, wo sie keinen stören würden?

A: Allein schon aus technischen Gründen müssen die Antennen möglichst nah bei den Menschen stehen, die sie versorgen sollen. Ein Mobilfunkmast weit draußen am Waldrand würde zwar Fuchs und Hase ideal versorgen, doch ein guter Teil der Leistung würde nutzlos verpuffen. Im Endeffekt ist es mit der Mobilfunkantenne auch nicht anders als mit dem Supermarkt, der Pizzeria oder der Bushaltestelle: Sie müssen dort stehen, wo die Menschen sie brauchen.

Q: Hat das nicht auch finanzielle Gründe?

A: Im Vergleich zur Technik sind finanzielle Gründe hier zwar nur zweitrangig, aber es gibt sie natürlich auch. Innerhalb von Orten lassen sich die Antennen auf Dächern oder an Gebäudefassaden montieren. Damit haben sie automatisch die Höhe, die sie für eine gute Versorgung brauchen. Draußen am Waldrand müsste man 30, 40 Meter hohe Masten bauen - und eine Straße, um den Standort zu errichten und ihn später auch zu warten. Vom Stromanschluss ganz zu schweigen. Das alles ist teuer, und wäre durchaus eine Belastung für die Natur.

Q: Warum genau sollte die Antenne möglichst nahe bei den Nutzern stehen? Beim Radio reicht doch auch eine große Antenne irgendwo weit weg auf einem Berg oder einem Fernsehturm.

A: Hier gibt es aber einen grundlegenden Unterschied, der mit der Physik zu tun hat, die sich nicht überlisten lässt. Das Radio ist ein Ein-Wege-Medium: Der Sender sendet - und das Radio empfängt dann das Signal, spielt Musik oder Nachrichten ab. Beim Fernsehen ist es ganz ähnlich. Mobilfunk funktioniert dagegen als Zwei-Wege-Kommunikation mit Rückkanal: Die Antenne sendet quasi ein 'Hallo, wie geht's?' zum Handy - und das Handy schickt ein 'Mir geht's gut!' zurück. Mit seinem kleinen Akku verfügt das Mobiltelefon dabei nur über eine relativ geringe Sendeleistung. Denn sonst wäre die Batterie viel zu schnell leer. Und weil diese Sendeleistung begrenzt ist, muss die Antenne, die das Signal empfängt, möglichst nah beim Nutzer stehen. Deshalb sind Mobilfunkzellen auch relativ klein.

Q: Wo befindet sich der ideale Standort für eine Mobilfunkantenne?

A: Ideal ist es, wenn Handymast und Handy sozusagen 'Sichtkontakt' haben. Denn dann kann sich das Funksignal ungestört ausbreiten. Je größer die Distanz ist, desto schwieriger wird die Versorgung. Denn dann liegen gerade in Städten häufig Häuser, Bäume oder Hügel zwischen Sendeantenne und Nutzer, und das sorgt für Abschattungen. In diesen Bereichen kann sich das Mobilfunksignal nur sehr eingeschränkt oder gar nicht verbreiten. Dann gibt es schlechten oder gar keinen Empfang.

Q: Sorgen nahegelegene Mobilfunkantennen nicht für mehr Strahlenbelastung?

A: Im Endeffekt trifft für die Handynutzer genau das Gegenteil zu. Denn die Verbindung zwischen Antenne und Mobiltelefon funktioniert immer mit der geringstmöglichen Sendeleistung, denn dann können auch die wenigsten Störsignale auftreten. Je weiter Antenne und Handy auseinander liegen, und je dünner das Signal ist, desto höher muss das Mobiltelefon seine Sendeleistung regeln. Das verringert die Akkulaufzeit und verstärkt elektromagnetische Felder. Deswegen ist ein gut ausgebautes und leistungsfähiges Mobilfunknetz der beste Schutz vor Imissionen - und vor leeren Smartphone -Akkus.

Q: Warum ist eine Mobilfunk-Sendeantenne direkt in der Ortsmitte oder zentral in Wohngebieten am sinnvollsten?

A: Hier kommt wieder die Physik ins Spiel. Denn die Signale einer Sendeantenne verbreiten sich kreisförmig um sie herum. Üblicherweise passiert das in drei Sektoren zu jeweils 120 Grad. Zusammengenommen decken diese drei Sektoren 360 Grad ab, erfassen also die gesamte Umgebung. Wenn die Antenne nun am Ortsrand steht, oder am zuvor genannten Waldrand - dann strahlt zumindest einer der drei Sektoren quasi ins Leere und sendet nur für Fuchs und Hase, die ihre Kommunikation aber auch ohne Mobilfunk recht gut hinbekommen. Genau wie die Maus.

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Deutsche Telekom AG veröffentlichte diesen Inhalt am 28 Mai 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 28 Mai 2019 04:03:08 UTC.

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